40 Jahre «Poltergeist»: «Geh ins Licht, Carol Anne»

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USA,

Das Unheil kommt natürlich aus der Glotze - so zeigt es der jetzt 40 Jahre alte Film «Poltergeist» von Tobe Hooper und Produzent Steven Spielberg. Das TV-Gerät zieht darin die kleine Carol Anne ins Jenseits.

carol anne poltergeist
Die kleine Carol Anne (Heather O'Rourke) spricht mit dem Fernseher - eine Szene des Films «Poltergeist». - -/1987 Warner Bros. Entertainment Inc./Sky/dpa

«Sie sind hier», sagt das kleine Mädchen zu seiner Mami - aber wen meint es? «Die aus dem Fernseher». Der amerikanische Spukfilm «Poltergeist» war vor vier Jahrzehnten ein bahnbrechender Leinwandgrusel und ist heute ein Klassiker.

Ein übernatürlicher Haus-Geist terrorisiert darin eine typische Mittelstandsfamilie aus den USA. Der Film spielt mit kindlichen Schrecksymbolen - Bildschirmflackern, böse Puppen, unheimliche Bäume, Blitz und Donner. Er konzentriert sich auf die Ängste eben jener Zielgruppe, die von dem Film (ab 16) eigentlich ausgeschlossen ist.

Vor 40 Jahren lief das paranormale Spezialeffekte-Feuerwerk in den Lichtspielhäusern an, heutzutage kann man es zu Hause streamen. Verfügbar ist der Fantasyfilm derzeit im Abo von Sky Go und Wow.

Alte Spezialeffekte beeindrucken noch immer

Im neuen Haus der Familie Freeling (als Eltern Craig T. Nelson und JoBeth Williams) geschehen merkwürdige Dinge. Die kleine Carol Anne spricht nach Sendeschluss (Ältere erinnern sich vielleicht, was das mal war) mit dem flimmernden Fernsehbild. Stühle stapeln sich von selbst, Dinge fliegen durch die Luft, Spielzeug wird lebendig, ein Baum im Garten erwacht und will sich Sohn Robbie holen.

Die Spezialeffekte beeindrucken trotz 80er-Jahre-Technik noch heute, einige Sätze aus dem Film sind legendär geworden.

Als die Poltergeister die kleine Carol Anne in eine Zwischenwelt entführen, bleibt den Freelings nur eine Hoffnung: das Medium Tangina (Zelda Rubinstein). «Lass endlich mein Baby in Ruhe», fordert die Mutter unter Tränen von den bösen Geistern. «Geh ins Licht, Carol Anne», spricht sie beschwörend zum Töchterchen (Original: «Run to the light, Carol Ann. Run as fast as you can.»). Mit einem langen Seil gelingt es, das Mädchen von der anderen Seite zurückzuholen.

Die scheinbare Ruhe danach währt nicht lange. Die Geister rächen sich mit einem Sturm von Katastrophen. Am Ende tut sich ein Schlund im Kleiderschrank des Kinderzimmers auf, das Haus kollabiert. Verweste und skelettierte Leichen steigen aus dem Boden empor.

Kinostart war kurz vor «E.T.»

Das Haus stand auf einem Friedhof, war Tor zur Geisterwelt geworden. Die ganze suburbane Heile-Welt-Siedlung hatten profitgierige Unternehmer auf Gräbern errichtet. Lediglich die Grabsteine waren umgesetzt worden. Die begrabenen Seelen waren daher auf Rache aus.

Der Horrorfilm basiert auf einem Drehbuch von Steven Spielberg. Wo Spielberg draufsteht, ist auch Spielberg drin. Denn Hooper - bekannt für den Film «The Texas Chainsaw Massacre», der in Deutschland auch unter «Blutgericht in Texas» oder «Kettensägenmassaker» firmiert - war wohl nur auf dem Papier Regisseur des Welterfolgs.

Der Produzent und Co-Autor Spielberg drehte zu der Zeit offiziell «E.T.». Hooper war sein Strohmann für die parallele Produktion. Nach Drehschluss war Hooper raus, Final Cut war Chefsache.

Im Original-Trailer wurde das Werk als Spielberg-Film vermarktet: «Diesmal hat Steven Spielberg die Schwelle überschritten in eine erschreckende Welt, die in uns selbst zu finden ist.»

In den USA kam der Film am 4. Juni '82 ins Kino, eine Woche vor «E.T.», in der Bundesrepublik Deutschland am 23. September, elf Wochen vor «E.T. - Der Ausserirdische», wie der Film hier hiess.

Furchterregender als der Film selbst erscheinen die Mythen um ihn. Denn «Poltergeist» gilt manchem als verfluchter Streifen. Es gab tragische Todesfälle in der Crew.

Dominique Dunne, die die ältere Schwester von Carol-Anne spielte, wurde noch im Jahr 1982 im Alter von 22 Jahren von ihrem Ex-Freund getötet. Carol-Anne-Darstellerin Heather O'Rourke starb 1988 mit nur 12 Jahren an den Folgen eines Darmverschlusses.

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