Andreas Schager: Situation für viele Kollegen ganz schlimm
Die Corona-Krise hat viele freischaffende Künstler hart getroffen. Tenor Andreas Schager macht Vorschläge, wie ihnen geholfen werden kann.
Das Wichtigste in Kürze
- Der gefeierte Heldentenor Andreas Schager fordert mehr Hilfe für freischaffende Künstler in der Corona-Krise.
«Für viele Kollegen ist die Situation ganz schlimm», sagte der österreichische Opernsänger im Interview des «Nordbayerischen Kuriers».
«Sie sind ein halbes Jahr ohne jegliche Einkünfte.» Schager plädierte dafür, bereits geschlossene Verträge zu Kurzarbeiterregelungen, «sprich zu 60 bis 80 Prozent», auszubezahlen, auch wenn die Aufführungen ausfallen.
«Freischaffende Künstler sitzen zwischen allen Stühlen und haben keine Lobby. Die Opernhäuser sagen: Wir haben auch kein Geld und können nicht bezahlen», sagte Schager. «Und die Politik sagt: Das ist Sache der Opernhäuser. Jeder dreht sich weg und viele freischaffende Künstler bleiben auf der Strecke. Das ist wirtschaftlich ein Desaster und eine grosse Ungerechtigkeit.»
Schager hätte in diesem Jahr bei den Bayreuther Festspielen den Siegfried in einer Neuinszenierung von Richard Wagners Vierteiler «Der Ring des Nibelungen» singen sollen. Die Festspiele wurden wegen der Corona-Pandemie jedoch abgesagt. Der «Ring» soll nun erst 2022 auf die Bühne kommen.
Persönlich gewinnt der Startenor der Corona-Krise auch eine positive Seite ab. «Ich habe Zeit für meine Familie und sehe das auch als geschenkte Zeit, aus der ich mir Energie hole.» Die Pause habe ihm zudem stimmlich gut getan.