Antisemitismus: Gil Ofarim steht nun unter Polizeischutz

Janice Schnydrig
Janice Schnydrig

Deutschland,

Nach einem Vorfall von letzte Woche steht der Sänger Gil Ofarim nun unter Polizeischutz. Seit er sich gegen Antisemitismus äusserte, erhält er Hassnachrichten.

antisemitismus
Der Sänger Gil Ofarim hat einen Mitarbeiter von «The Westin Leipzig» angeklagt. Doch jetzt ist er selbst die Zielscheibe. - Getty Images

Das Wichtigste in Kürze

  • Gil Ofarim wurde in einem Leipziger Hotel wegen seiner Davidstern-Kette übergangen.
  • Der 39-Jährige sprach am nächsten Morgen in den sozialen Medien über den Vorfall.
  • Seither bekommt er Hassnachrichten und Drohungen und steht deshalb unter Polizeischutz.

Vor wenigen Tagen veröffentlichte der Sänger Gil Ofarim ein beunruhigendes Ereignis. Der 39-Jährige sprach in den sozialen Medien, dass er in einem Hotel in Leipzig beim Einchecken übergangen wurde. Die Davidstern-Kette, die er um den Hals trug, war der Grund dafür.

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Gil Ofraim schildert sein antisemitisches Erlebnis in Leipzig. - Instagram/@gilofraim

«Ich bin nach wie vor sprachlos und schockiert, zugleich aber auch nicht überrascht.» Dies sagte der deutsche Rockmusiker in der Sendung «Zervakis & Opdenhövel. Live» auf ProSieben.

Gil Ofarim: «So eine Nummer»

Es sei nicht das erste Mal, dass er Erfahrung mit Antisemitismus gemacht habe. Doch «so eine Nummer» in einem Hotel, in einer Weltstadt wie Leipzig lässt ihm keine Ruhe. «Da würde man meinen, so was passiert nicht», sagte er in der Sendung weiter.

Durch sein nun öffentliches Statement zum Vorfall bekam er «sehr viel Solidarität zu spüren». Die Feinde lauern jedoch bereits. Gil Ofarim erhält verschiedene Hassnachrichten und Drohungen über die sozialen Medien. Im Interview auf ProSieben wirkt er ziemlich erschüttert und findet teilweise die Worte nicht.

Polizeischutz wegen Antisemitismus

Aufgrund der schlimmen Nachrichten wird der zweifache Vater von der Polizei begleitet. Er beschrieb die Situation: «Plötzlich stand die Polizei in meiner Garderobe und bat mich um Auskunft, wo ich heute Abend nächtigen werde. Das hat für mich alles keinen Sinn ergeben und ich wurde dann eskortiert von den wirklich sehr freundlichen Beamten. Ein Bus vor mir, ein Bus hinter mir.»

Er ruft die Gesellschaft auf, nicht weiter wegzuschauen. Wenn man so etwas mitbekommt, soll man etwas dagegen tun und sich zu Wort melden.

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