Belgiens Kronprinzessin Elisabeth wird 18

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Belgien,

Sie lebt im Ausland und verzückt doch ganz Belgien. Prinzessin Elisabeth feiert am Freitag ihren 18. Geburtstag. Wird sie wie Herzogin Meghan zum Vorbild einer neuen Generation?

Inspiration und ganzer Stolz: Kronprinzessin Elisabeth. Foto: Michel Gronemberger/Königlicher Palast, Brüssel/dpa
Inspiration und ganzer Stolz: Kronprinzessin Elisabeth. Foto: Michel Gronemberger/Königlicher Palast, Brüssel/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Vorbild, Inspiration, ganz normale Jugendliche? Die belgische Prinzessin Elisabeth ist noch ein Teenager - und doch eine der spannenderen Figuren ihrer ansonsten zuletzt eher bieder auftretenden Familie.

Am Freitag (25. Oktober) feiert die belgische Thronfolgerin ihren 18. Geburtstag.

Als Älteste von vier Geschwistern steht Elisabeth, Herzogin von Brabant, wie ihr offizieller Titel lautet, unter besonderer Beobachtung. Dabei verbringt sie den Grossteil ihrer Zeit nicht einmal in Belgien. Seit 2018 ist sie Schülerin am Atlantic College in Wales. Im kommenden Jahr soll sie ihr internationales Abitur absolvieren.

In ihrer Heimat wird dennoch jeder Schritt von ihr beobachtet. Schliesslich soll sie eines Tages ihrem Vater König Philippe (59) auf den Thron folgen. Elisabeth ist eine von mehreren Teenagern in Europa, die diesen Schritt vor sich haben. Leonor von Spanien ist 13, Amalia der Niederlande und Ingrid Alexandra von Norwegen sind 15.

Auf ihr Dasein als Königin bereiten Mama Königin Mathilde (46) und Papa König Philippe die Prinzessin akribisch vor. Zuletzt setzte der Palast Elisabeth immer öfter öffentlich in Szene. So begleitete sie ihren Vater in diesem Jahr erstmals bei der Aufzeichnung der Ansprache zum Nationalfeiertag. Videos gewähren einen wohldosierten Blick hinter die Kulissen: Elisabeth wie sie die Kamera bedient; Elisabeth wie sie den Mitarbeitern des Palasts über die Schulter schaut. «Es scheint, dass die königliche Familie beschlossen hat, die Prinzessin mit den Funktionen vertraut zu machen, die sie eines Tages ausüben muss», schrieb die Tageszeitung «La Libre» im Juli.

Wenige Wochen zuvor war die royale Tochter unangekündigt und völlig überraschend auf ihrer ersten offiziellen Auslandsreise. Während der Sommerferien begleitete sie Königin Mathilde bei einer dreitägigen Unicef-Mission in Kenia. Und im Mai tauchte sie an der Seite ihrer Eltern beim Begräbnis des Altgrossherzogs Jean von Luxemburg auf.

In der Vergangenheit waren es in der Regel der Bruder und der Vater des aktuellen Königs Philippe, die für Gesprächsstoff sorgten. Ex-König Albert II. (85) streitet seit Jahren mit der Künstlerin Delphine Boël vor Gericht, weil diese als Alberts Kind anerkannt werden will. Und Bruder Laurent (56) wird wegen seines ausschweifenden Lebensstils «Rebellen-Prinz» oder «Prinz Vollgas» genannt. Schlagzeilen wie diese werden allerdings seltener. Der Rest der Familie tritt eher bieder auf.

Stattdessen gerät Elisabeth mehr und mehr in den Fokus. Bei fast jeder Gelegenheit würdigen belgische Medien den lässig-eleganten Stil der Kronprinzessin. Nach dem Nationalfeiertag titelte die Tageszeitung «Het Laatste Nieuws»: «Elisabeth zieht alle Blicke auf sich.» Und der Sender RTBF fragte: «Elisabeth von Belgien, eine modische Inspiration für die Jugend?» Es sei noch zu früh, sie mit Herzogin Meghan aus dem britischen Königshaus zu vergleichen. Aber wenn Elisabeth wolle, könne sie wie Meghan ein Vorbild für die junge Generation werden, schreibt der Sender.

Allerdings ist das nicht zwingend erstrebenswert. Eine «skrupellose Kampagne» gegen seine Frau beklagte Prinz Harry jüngst. Meghan sei «eines der jüngsten Opfer der britischen Boulevardpresse» geworden. Gegen zwei Zeitungsverlage reichte er wegen illegalen Abhörens von Mailbox-Nachrichten Klage ein - und erinnerte an seine Mutter Prinzessin Diana. Sie starb 1997 auf der Flucht vor Paparazzi bei einer Verfolgungsjagd in Paris.

Von diesem Mass an Aufmerksamkeit ist Elisabeth noch weit entfernt. Und kann sich in Wales auch zurückziehen. So ganz lebt sie die Rolle der Königin in spe ohnehin noch nicht. Nach ihrem 18. Geburtstag hätte sie eigentlich ein Anrecht auf eine staatliche Zuwendung von geschätzt 2500 Euro täglich. Davon müsste sie unter anderem Personal bezahlen. Allerdings verzichtet sie zunächst - auch auf Wunsch ihrer Eltern, wie belgische Medien berichteten. Mathilde und Philippe wollten, dass Elisabeth erstmal in Ruhe studiert.

Der Palast versucht, das Bild des perfekten Teenagers zu zeichnen. Elisabeths Lieblingssportarten seien Skifahren, Tennis, Segeln und Tauchen. Sie liebe die Natur, nehme seit Jahren Klavierunterricht und möge «wie alle Jugendlichen ihres Alters» verschiedene Musikrichtungen. Freundschaft sei Elisabeth wichtig. «Lesen bereitet ihr nicht nur Freude, sondern ist für sie auch eine wichtige Quelle der Entdeckung und Inspiration.»

Vielleicht kommt nach der geplanten Feier im Brüsseler Königspalast als neues Hobby noch Briefmarkensammeln hinzu. Jüngst enthüllte die belgische Post eine Briefmarke, die der Prinzessin zum 18. Geburtstag gewidmet ist: Sie zeigt Elisabeth in blütenweissem Kleid.

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