Braunbär-Attacke in der Slowakei: Pilzsucher schwer verletzt
Ein Braunbär hat in der Slowakei einen Pilzsucher angegriffen und schwer verletzt. Der 66-jährige Mann wurde ins Spital geflogen.
Der 66 Jahre alte Mann sei per Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht worden, teilte der Rettungsdienst mit. Er habe vor allem Verletzungen an Händen und Beinen erlitten, sei aber bei Bewusstsein und ausser Lebensgefahr. Trotz seiner Verletzungen habe er nach dem Angriff selbst den Rettungsdienst anrufen können.
Wie der TV-Nachrichtensender TA3 und das öffentlich-rechtliche Fernsehen STVR berichteten, hatte der Mann im Unterholz eines zur nordwestslowakischen Gemeinde Kanianka gehörenden Waldgebiets Pilze gesammelt und dabei wohl den Bären überrascht. Dass er das Tier mit seinem Pilzkorb abwehrte, dürfte ihn zumindest vor noch schwereren Verletzungen bewahrt haben, vermutete eine STVR-Reporterin.
Gefahr für Menschen
Die Polizei rief die Bevölkerung in der Umgebung zur Vorsicht auf. Das Braunbären-Einsatzteam des staatlichen Naturschutzes sei bereits unterwegs, um den Vorfall zu untersuchen.
Nach offizieller Zählung gibt es in der Slowakei rund 1.200 freilebende Bären. Sie gehen normalerweise Menschen aus dem Weg, wenn sie sie rechtzeitig bemerken. Bei überraschendem Zusammentreffen oder wenn Muttertiere ihre Jungen gefährdet sehen, kann es jedoch zu Angriffen kommen.
Anfang Oktober endete ein solcher Zusammenstoss für einen Pilzsammler tödlich. Seit Jahresbeginn wurden in der Slowakei mehr als 40 sogenannte «Problembären» abgeschossen, die sich wiederholt in menschliche Siedlungen und sogar Stadtgebiete vorwagten und deshalb als Bedrohung für Menschen eingeschätzt wurden. Die Abschüsse sind politisch umstritten.