«Bridget Jones»: Richard Curtis bereut Witze über «pummelige» Frauen
Heute blickt Regisseur Richard Curtis kritisch auf vergangene Projekte: «Bridget Jones» oder «Tatsächlich... Liebe» – die Zeiten haben sich geändert.

Das Wichtigste in Kürze
- Richard Curtis feierte in den 90ern grosse Erfolge mit Filmen wie «Bridget Jones».
- Die Blockbuster beinhalten allerdings Inhalte, die heute sehr kontrovers wären.
- Der Regisseur bereut unter anderem Witze über dicke Frauen, die er verwendet hat.
Kult-Regisseur Richard Curtis (66) filmte Kino-Hits wie «Tatsächlich... Liebe», «Bridget Jones» oder «Notting Hill». Heute blickt er mit einem sehr viel kritischeren Auge auf seine in den neunziger Jahren so erfolgreichen Filme zurück.
Das offenbarte der britische Filmemacher bei einem Auftritt im Rahmen des Cheltenham Literatur Festivals. Bei diesem wurde er von seiner Tochter Scarlett Curtis (28) interviewt wurde.
Frauen sind pummelig, Schwarze rar
Im Gespräch gab der Drehbuchautor und Regisseur zu, dass Witze über das Gewicht von Frauen heutzutage «nicht mehr witzig» seien. Zudem sei es falsch gewesen, den 1999 erschienen Film «Notting Hill» ohne schwarze Charaktere spielen zu lassen. Denn die Geschichte trug sich in einem vielfältigen Londoner Viertel zu.
«Ich weiss noch, wie schockiert ich vor fünf Jahren war, als Scarlett zu mir sagte: 'Du darfst nie wieder das Wort 'fett' benutzen.'», berichtete Richard Curtis.
«In meiner Generation war es lustig, jemand pummelig zu nennen – in 'Tatsächlich... Liebe' gab es Witze darüber. Diese Witze sind jetzt nicht mehr lustig.» Er gebe seiner Tochter heute recht.
«Hintern so gross wie Brasilien»
Aus heutiger Sicht werden in mehreren seiner früheren Filme weibliche Charaktere für ihre Aussehen und ihr Körpergewicht beschämt. In «Bridget Jones» beispielsweise wird Renée Zellweger (54) häufig wegen ihres Aussehens kritisiert. Sie wurde als «pummelig» oder «übergewichtig» bezeichnet, obwohl sie etwa um die 60 Kilogramm wiegt.

Im Film sagt Bridget Jones von sich selbst, sie habe einen «Hintern so gross wie Brasilien». In «Tatsächlich... Liebe» wird die Hausangestellte Natalie, die sich in den Premierminister (Hugh Grant) verliebt, als «das pummelige Mädchen» bezeichnet.
Richard Curtis: «Ich glaube, ich war einfach dumm»
Bezüglich der Besetzung in «Notting Hill» sagte der Regisseur: «Ich wünschte, ich wäre meiner Zeit voraus gewesen», so Curtis. Er sei auf einer wenig diversen Schule gewesen und auch an der Universität wenig damit in Berührung gekommen.
Er habe in Bezug an dem Gefühl festgehalten, dass er nicht wissen würde, wie man diverse Rollen schreibt. «Ich glaube, ich war einfach dumm und habe mich geirrt», sagt er heute.
Richard Curtis' Tochter ist preisgekrönte Feministin
Curtis' Tochter Scarlett ist eine preisgekrönte Autorin feministischer Bücher und als Aktivistin tätig. Ihre Mutter ist die britische Radiosprecherin Emma Freud (61) – eine Urenkelin des berühmten Psychoanalytikers Sigmund Freud (1856 – 1939). Auf dem Literatur Festival war Scarlett Curtis mit ihrem Buch «Feminists Don't Wear Pink (and other lies)» vertreten.