Buch über Auschwitz-Saboteur gewinnt Costa-Buchpreis
75 Jahre nach der Befreiung der Überlebenden von Auschwitz ist ein Buch über einen Helden im Konzentrationslager gewürdigt worden. Das Werk liest sich wie ein Thriller, doch die Geschichte ist wahr.
Das Wichtigste in Kürze
- Der renommierte Costa-Buchpreis geht in diesem Jahr an den ehemaligen britischen Kriegsreporter Jack Fairweather für seine Biografie «The Volunteer» (Der Freiwillige) über den Auschwitz-Saboteur Witold Pilecki.
Das teilte Costa-Chefin Jill McDonald bei der Verleihung am Dienstagabend in London mit. Der Preis ist mit 30.000 britischen Pfund dotiert (mehr als 35.000 Euro).
Der polnische Widerstandskämpfer Pilecki hatte sich während des Zweiten Weltkriegs in dem deutschen Vernichtungslager Auschwitz internieren lassen. Von dort hatte er dann Widerstand organisiert und Beweise für den Völkermord an den Juden gesammelt.
Das Buch lese sich wie ein Thriller, befand die Jury. Dabei handle es sich um Fakten. «Dies ist eine Geschichte, von der niemand von uns zuvor gehört hat», sagte die Juryvorsitzende Sian Williams. «Es ist ein aussergewöhnliches Buch.»
Pilecki gelang es, aus dem Vernichtungslager zu fliehen und nahm am Warschauer Aufstand teil. Ein Gericht verurteilte ihn aber 1948 im Zuge der Stalinisierung Polens wegen Spionage zum Tode.
Allein im Lager Auschwitz im von der Wehrmacht besetzten Polen ermordete die SS mindestens 1,1 Millionen Menschen, zumeist Juden. Überlebende dort wurden vor 75 Jahren befreit. In ganz Europa fielen dem Holocaust rund 6 Millionen Juden zum Opfer.