Demonstranten fordern finnischen Sender zu ESC-Boykott auf
Demonstranten stören ESC-Übertragung in Finnland, um auf die Situation im Gazastreifen hinzuweisen.
Wenige Stunden vor dem Finale des Eurovision Song Contest (ESC) haben propalästinensische Demonstranten im Eingangsbereich des übertragenden finnischen Senders Yle einen Boykott der Show gefordert. Etwa 40 Menschen hielten sich mit Protestplakaten und palästinensischen Fahnen in der Lobby auf, wie Yle berichtete. Der Demonstrant Wilhelm Blomberg sagte der Zeitung «Hufvudstadsbladet», sie würden die Beschäftigten nicht an ihrer Arbeit hindern, aber wollten sie auf die Situation im Gazastreifen aufmerksam machen.
Blomberg sagte, es sollte selbstverständlich sein, den Wettbewerb wegen der Teilnahme Israels zu boykottieren. Israel könne mit dem ESC sein Image verbessern, während der Krieg andauere. Die Demonstranten forderten ein Treffen mit Managern von Yle. «Noch haben sie die Möglichkeit, ihre Unterstützung für die Palästinenser zu zeigen und für menschliche Werte einzustehen», sagte Blomberg.
Forderungen nach Ausschluss Israels vom ESC
Im Januar hatten finnische Musikerinnen und Musiker in einer Petition von Yle gefordert, der Sender solle die ESC-Veranstalterin, die Europäische Rundfunkunion (EBU), unter Druck setzen, Israel vom Wettbewerb auszuschliessen.
Auslöser des Gaza-Kriegs war das beispiellose Massaker mit mehr als 1200 Toten, das Terroristen der Hamas und anderer Gruppen am 7. Oktober vergangenen Jahres in Israel verübt hatten. Israel reagierte mit Luftangriffen und einer Bodenoffensive. Angesichts Tausender ziviler Opfer und der katastrophalen Lage im Gazastreifen steht Israel international immer stärker in der Kritik.