«Die Welt kann Vielfalt nicht leugnen»
Für den Pirelli-Kalender stand das Supermodel schon oft vor der Kamera, und doch ist die neue Ausgabe anders. Jungen schwarzen Models rät sie heute: Gebt nicht auf!
Der Pirelli Kalender 2018 hebt sich mit einer ausschliesslich schwarzen
Besetzung von seinen Vorgängern ab. Warum wollten Sie diesmal dabei sein?
In diesem Fall habe ich es
gemacht, weil ich das Gefühl hatte, sonst aus dem «Magazin meines Landes»
ausgelassen zu werden. Das wollte ich nicht. Manchmal muss ich mich selbst
diese extra 110 Prozent pushen, um meine Kultur zu repräsentieren.
Konzentriert sich die Welt von Mode und
Fotografie heute noch zu sehr auf weisse Frauen?
Antwort: In einigen Ländern, in einigen
Werbekampagnen, vor allem in Beauty-Kampagnen. Es gibt immer das symbolische
Mädchen einer anderen Hautfarbe, weil es das geben muss. In der Mode wird es
absolut besser, in der Beauty-Welt so lala.
Welche Veränderungen haben Sie mit
Bezug auf Vielfalt seit dem Beginn Ihrer Karriere erlebt?
Antwort: Momentan ist es der Welt unmöglich, die
Vielfalt zu leugnen, denn Hip-Hop ist die führende Musik unserer Kultur und
nicht mehr Rock'n'Roll. Es ist unmöglich, sie zu leugnen, und sie wird dir
unter die Nase gerieben, wo auch immer du bist.
Wie lautet Ihre Botschaft an
die neue Generation schwarzer Models wie Duckie Thot?
Sie dürfen nicht aufgeben und müssen
auf dem Weg voran Stärke und Ausdauer haben, weil sie ihre Ziele erreichen
können.
Interview:
Johannes Schmitt-Tegge, dpa