Der Sprecher des Echo-Beirats hat die Nominierung der Rapper Kollegah und Farid Bang verteidigt. Das Gremium hält die Texte aber für unwürdig und fordert ein neues Wertesystem.
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Kollegah (r.) hier mit Rapper-Kollege Farid Bang. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Echo-Beirat-Sprecher verteidigt die Nominierung der Rapper Kollegah und Farid Bang.
  • Grenzüberschreitungen seien Teil der Musikkultur.
  • Das Gremium findet die Texte aber unwürdig und fordert ein neues Wertesystem.
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Der Sprecher des Beirats des Musikpreises Echo hat die Entscheidung, die Nominierung der Rapper Kollegah und Farid Bang nicht zu kippen, verteidigt. «Grenzüberschreitungen sind nicht akzeptabel, aber sie sind ein Teil der Musikkultur», sagte der CDU-Politiker Wolfgang Börnsen am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Ein mit Blick auf Antisemitismus scharf kritisiertes Album der Rapper hatte vergangene Woche einen Echo gewonnen.

Das Album enthält die Textzeile «Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen». Wegen der umstrittenen Nominierung war der Echo-Beirat vor der Gala eingeschaltet worden. Im Fall der Rapper hiess es, die künstlerische Freiheit sei in dem Text «nicht so wesentlich übertreten», dass ein Ausschluss gerechtfertigt wäre.

Hass, Frauenfeindlichkeit und Terrorismus

Der Beirat habe die Entscheidung gemeinsam getroffen, sagte Börnsen. Das Gremium habe die Texte der Rapper für unvertretbar und unwürdig gehalten. Zugleich unterstrich Börnsen: «Uns mangelt es an Eigenverantwortung der Künstler.» Er will die Diskussion nach vorne lenken. Man müsse daraus lernen. «Es braucht ein neues Wertesystem.» Es gehe auch um Themen wie Hass, Frauenfeindlichkeit und Sympathien für Terrorismus.

«Imponierend» habe er den Echo-Auftritt von Campino gefunden, so Börnsen. Der Frontmann der Toten Hosen hatte während der Show erklärt, wenn es um frauenverachtende, homophobe, rechtsextreme und antisemitische Beleidigungen gehe, sei für ihn die Grenze überschritten.

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