Ein weiterer deutscher Musiker gibt aus Protest gegen die Würdigung von Kollegah und Farid Bank mit einem Echo-Preis seine eigene Trophäe zurück. Er begründet seine Rückgabe: «Die Grenze zu rassistischen Äusserungen darf nicht überschritten werden.»
Klaus Voormann bei der Übergabe seines Preises.
Klaus Voormann bei der Übergabe seines Preises. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach Notos Quartett gibt auch Musiker Klaus Voormann seinen Echo-Preis zurück.
  • Anlass ist abermals die Kritik an die Echo-Preis-Übergabe an die Rapper Farid Bang und Kollegah.
  • Voormann begründet seinen Entschluss: «Menschenverachtende Grenzen dürfen nicht überschritten werden.»
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Aus Empörung über die Würdigung der Rapper Kollegah und Farid Bang mit einem Echo-Musikpreis gibt der Musiker und Grafiker Klaus Voormann seine eigene Trophäe zurück. «Was sich für mich als Geschenk anlässlich meines 80. Geburtstags anfühlte, entpuppt sich nun als grosse Enttäuschung», teilte Voormann am Montag in München mit.

Der Musiker, der am 29. April seinen 80. Geburtstag feiert, hatte am Donnerstag einen Echo für sein Lebenswerk erhalten. Auch die Rapper waren mit dem wichtigen Musikpreis geehrt worden für ihr Album «Jung, Brutal, Gutaussehend 3», das als antisemitisch kritisiert wird.

«Grenze darf nicht überschritten werden»

Voormann erklärte, er habe sich die Rückgabe seines Echos reiflich überlegt und sich deshalb auch mit den Texten des umstrittenen Albums beschäftigt. «Provokation ist erlaubt und manchmal sogar notwendig, um Denkanstösse zu geben», sagte der Musiker, der als Wegbegleiter und Freund der Beatles gilt. Aber die Grenze zu menschenverachtenden, frauenfeindlichen, rassistischen, antisemitischen und gewaltverherrlichenden Äusserungen und Taten dürfe nicht überschritten werden. «Was muss passieren, dass ein Echo-Ethikrat Konsequenzen ergreift und eine Nominierung trotz Megaumsätzen eines Albums aus ethischen Gründen ablehnt?»

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