Echo Gewinner Notos Quartett geben Trophäe zurück
Das Wichtigste in Kürze
- Kollegah und Farid Bang wurden trotz antisemitischem Text mit einem Echo ausgezeichnet.
- Stars wie Campino, Carmen Geiss und sogar der ARD-Unterhaltungs-Koordinator kritisieren die Macher scharf.
- Auch die Schweizer Musikerin Sophia Hunger schrieb einen offenen Brief an die Etikkommission des Echos.
- Jetzt geben die letztjährigen Gewinner Notos Quartett ihre Trophäe aus Protest zurück.
Die Musiker von Notos Quartett waren 2017 mit dem Echo Klassik als «Nachwuchskünstler
des Jahres» geehrt worden. Doch mit den Skandalrappern Kollegah und Farid Bang will man nicht in eine
Schublade gesteckt werden. Über die
Entscheidung, die Verhöhnung von Holocaust-Opfern mit einem Preis zu würdigen,
sei man «zutiefst erschüttert», teilte die Band auf Facebook mit. «Die Tatsache, dass nun eben dieser Preis
offenen Rassismus toleriert, ihm gar eine Plattform bietet und ihn auszeichnet,
ist für uns nicht tragbar.»
Die beiden Rapper waren trotz massiver Proteste für ihr Album «Jung, Brutal, Gutaussehend 3» in der Kategorie Hip-Hop/Urban National ausgezeichnet worden.
Antisemitische Zeilen
Auf der Scheibe rappen die beiden Zeilen wie: «Mache wieder mal 'nen Holocaust, komm' an mit dem Molotow», auf der Bonus-EP zudem: «Mein Körper definierter als von Auschwitz-Insassen».