Echo Gewinner Notos Quartett geben Trophäe zurück

Angelika Meier
Angelika Meier

Deutschland,

Der Zoff um den Skandal-Echo eskaliert: Weil die Rapper Kollegah (33) und Farid Bang (31) trotz antisemitischer Zeilen vergangene Woche einen Echo gewannen, haben die Musiker von Notos Quartett ihre Trophäe zurückgegeben.

Farid Bang (l.) und Kollegah gewannen trotz heftiger Kritik einen Echo.
Farid Bang (l.) und Kollegah gewannen trotz heftiger Kritik einen Echo. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Kollegah und Farid Bang wurden trotz antisemitischem Text mit einem Echo ausgezeichnet.
  • Stars wie Campino, Carmen Geiss und sogar der ARD-Unterhaltungs-Koordinator kritisieren die Macher scharf.
  • Auch die Schweizer Musikerin Sophia Hunger schrieb einen offenen Brief an die Etikkommission des Echos.
  • Jetzt geben die letztjährigen Gewinner Notos Quartett ihre Trophäe aus Protest zurück.

Die Musiker von Notos Quartett waren 2017 mit dem Echo Klassik als «Nachwuchskünstler des Jahres» geehrt worden. Doch mit den Skandalrappern Kollegah und Farid Bang will man nicht in eine Schublade gesteckt werden. Über die Entscheidung, die Verhöhnung von Holocaust-Opfern mit einem Preis zu würdigen, sei man «zutiefst erschüttert», teilte die Band auf Facebook mit. «Die Tatsache, dass nun eben dieser Preis offenen Rassismus toleriert, ihm gar eine Plattform bietet und ihn auszeichnet, ist für uns nicht tragbar.»

Die beiden Rapper waren trotz massiver Proteste für ihr Album «Jung, Brutal, Gutaussehend 3» in der Kategorie Hip-Hop/Urban National ausgezeichnet worden.

Geben ihren Echo aus Protest zurück: Notos Quartett.
Geben ihren Echo aus Protest zurück: Notos Quartett. - Facebook/NotosQuartett

Antisemitische Zeilen

Auf der Scheibe rappen die beiden Zeilen wie: «Mache wieder mal 'nen Holocaust, komm' an mit dem Molotow», auf der Bonus-EP zudem: «Mein Körper definierter als von Auschwitz-Insassen».

Kommentare

Weiterlesen

15 Interaktionen

Mehr in People

5 Interaktionen
EU Ursula von der Leyen
23 Interaktionen

Mehr aus Deutschland