Edward Berger: Oscar-Preisträger in Kommission für Berlinale berufen
Edward Berger wird in der Findungskommission für die Berlinale mitwirken. Der Regisseur gewann in diesem Jahr den Oscar für «Im Westen nichts Neues».
Bei der Suche nach einer neuen Berlinale-Spitze wird Oscar-Preisträger Edward Berger in der von Kulturstaatsministerin Claudia Roth einberufenen Findungskommission mitwirken.
Der Regisseur («Im Westen nichts Neues») soll in dem Gremium unter Roths Vorsitz eine Intendanz als Nachfolge für das bisherige Führungsduo aus Carlo Chatrian (51) und Mariette Rissenbeek (66) finden. Das bestätigte ein Sprecher Roths am Montag nach entsprechenden Zeitungsberichten.
Zur Findungskommission gehören demnach neben Roth und Berger die Geschäftsführerin der Deutschen Filmakademie Anne Leppin, die Schauspielerin Sara Fazilat und der Produzent Roman Paul.
Roth hatte vor rund einer Woche angekündigt, die Berlinale solle künftig nur noch von einer Person geleitet werden – statt wie bisher von einer Doppelspitze. Chatrian zog daraufhin Konsequenzen und kündigte an, das Festival nach der Ausgabe 2024 zu verlassen. Rissenbeek hatte bereits zuvor ihr Ausscheiden angekündigt.
Zahlreiche Filmschaffende kritisierten Roth im Zusammenhang mit dem geplanten Führungswechsel. Ihr Umgang mit dem bisherigen künstlerischen Leiter Chatrian sei «schädlich und unprofessionell», hiess es in einem beim US-Fachblatt «Variety» veröffentlichten offenen Brief. Zu den mehr als hundert Unterzeichnenden gehörten unter anderem die Regisseure Martin Scorsese und Margarethe von Trotta.
Die Berlinale zählt neben Cannes und Venedig zu den grossen Filmfestivals – in diesem Jahr war etwa US-Schauspielerin Kristen Stewart Jurypräsidentin und Hollywoodstar Sean Penn hatte seinen Dokumentarfilm zur Ukraine in Berlin vorgestellt.