Ex-Royal Pavlos darf nicht «von Griechenland» heissen

Keystone-SDA
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Griechenland,

In Griechenland gibt es keine Monarchie mehr – auch Adelstitel werden nicht anerkannt. Wie soll der künftige Nachname des einstigen Kronprinzen Pavlos lauten?

Akropolis
Griechische Flagge auf der Akropolis. (Symbolbild) - AFP

Kurios, aber Fakt: Seine Königliche Hoheit Kronprinz Pavlos (Paul) von Griechenland und Prinz von Dänemark aus dem Haus Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg hat keine griechische Staatsbürgerschaft – und in Griechenland auch keinen Nachnamen. Nun will der 57 Jahre alte Sohn des einstigen griechischen Königs Konstantin II. beides beantragen.

Die griechischen Boulevardmedien fiebern dem Termin beim Standesamt am Freitag entgegen. Mit seinem Wunsch, sich «Pavlos von Griechenland» zu nennen, dürfte der royale Antragssteller an der Verfassung scheitern. Die Frage ist, welchen Namen er alternativ vorschlägt.

Der Grund, warum Pavlos zwar viele Nachnamen hat, aber nicht den, den er möchte, liegt in der Geschichte. Nach der Abschaffung der Monarchie in Griechenland 1974 ging Konstantin II. mit seiner Frau Anne-Marie von Dänemark und den Kindern ins Exil. Von da an wurden den Ex-Royals keine griechischen Pässe mehr ausgestellt – und ihnen 1994 die Staatsbürgerschaft sogar offiziell per Gesetz entzogen.

Stattdessen muss Pavlos nun laut Gesetz drei Bedingungen erfüllen, um wieder Grieche sein zu dürfen: Er muss sich zur Verfassung bekennen, auf Ansprüche zum früheren Familienbesitz verzichten und samt aller notwendigen Personendaten auch einen Nachnamen angeben.

Naheliegend, dass er gerne «von Griechenland» heissen würde, so wie sie ihn im Ausland nennen. Doch mit Abschaffung der Monarchie schafften die Griechen auch gleich den Adel ab. «Adelstitel werden griechischen Bürgern weder verliehen noch anerkannt», heisst es in Artikel 4 der Verfassung, der die Gleichheit der Menschen behandelt.

«Warum sollte ich ihn ändern?»

In verschiedenen Interviews hat sich Pavlos sowohl verteidigt als auch ein Einlenken signalisiert. «Ich habe einen Nachnamen – ‹von Griechenland›. Warum sollte ich ihn ändern?», sagte er einerseits. Man habe ihm den Namen samt Nationalität weggenommen, kritisierte er.

In einem anderen Gespräch betonte Pavlos, der Name sei nicht so wichtig, die Nationalität hingegen sehr. «In meinen Adern fliesst Griechenland. Ich bin Grieche, und das kann keiner bestreiten.»

An Alternativ-Vorschlägen mangelt es jedenfalls nicht – sie werden ausgiebig in griechischen Boulevardblättern und sozialen Medien diskutiert. Er könne sich an existierenden Nachnamen orientieren und sich etwa Pavlos Vassilias (Paul König), Pavlos Prinkipas (Paul Prinz) oder auch Pavlos Ellinas (Paul Grieche) nennen, heisst es. Selbst Pavlos Vassilopoulos – Paul Königssohn – wäre möglich und passend. Eine beliebte griechische Supermarktkette trägt diesen Namen – und Sohn eines ehemaligen Königs ist Pavlos unbestritten.

Gemutmasst wird jedoch, dass Pavlos es mit einer Art Trick versuchen könnte. Der Zeitung «To Proto Thema» zufolge soll die Entscheidung für den Nachnamen in der Familie schon gefallen sein: «de Grecia». Diese Variante, die wegen der Verwandtschaft zur königlichen Familie in Madrid geführt werde, sei auch in Pavlos' dänischem Pass zu finden.

Die spanische Königin Sofia im Ruhestand ist seine Tante. Sollte der Nachname «de Grecia» im Antrag stehen, wird es spannend. Denn die wörtliche Übersetzung aus dem Spanischen wäre einmal mehr «von Griechenland». Ob Pavlos damit durchkommt? Das hat abschliessend der griechische Innenminister zu entscheiden – womit das Namenswirrwarr vollends zum Politikum werden würde.

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