Ex-Vizepräsident zu sechs Jahren Haft verurteilt
Ecuadors ehemaliger Vizepräsident soll wegen Korruption sechs Jahre ins Gefängnis. Jorge Glas ist damit der ranghöchste Politiker, der in Lateinamerika im Zuge der Korruptionsaffäre um den Konzern Odebrecht verurteilt wurde.
Ecuadors ehemaliger Vizepräsident Jorge Glas (48) ist wegen Korruption zu sechs Jahre Haft verurteilt worden. Glas und weitere acht Personen wurden am Mittwoch von einem Gericht in Quito für schuldig befunden, Bestechungsgeld angenommen und dafür öffentliche Aufträge zum Bau von Erdöl-Infrastrukturprojekten an den brasilianischen Konzern Odebrecht vergeben zu haben.
Er will das Urteil anfechten
Glas und die anderen acht Verurteilten sollen ausserdem 33,5 Millionen Dollar als Schadenersatz an den Staat zahlen. Glas befand sich seit Oktober in Untersuchungshaft. Sein Rechtsanwalt erklärte, er werde Berufung gegen das Urteil einlegen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Gericht in Ecuador hat den ehemaligen Vizepräsidenten Jorge Glas und acht weitere Personen wegen Korruption verurteilt.
- Sie wurden schuldig gesprochen, Bestechungsgeld angenommen und dafür öffentliche Aufträge zum Bau von Erdöl-Infrastrukturprojekten an den Konzern Odebrecht vergeben zu haben.
Glas war zur Zeit der Ausschreibungen Strategie-Minister in der ersten Amtszeit des Präsidenten Rafael Correa (2007-2017). In der zweiten Amtszeit Correas übernahm Glas die Vizepräsidentschaft.
Staatschef Lenin Moreno hatte sich nach Bekanntwerden der Ermittlungen gegen Glas von seinem Vizepräsidenten distanziert und ihn Anfang August von allen Regierungsaufgaben entbunden. Correa unterstützte dagegen seinen ehemaligen Minister und Vize und bezichtigte Moreno der politischen Verfolgung und des Verrats.