Fettphobie? Model Ashley Graham legt sich mit Designern an
Plus-Size-Model Ashley Graham kritisiert Modedesigner, welche keine Kleider für grössere Körperfiguren gestalten wollen – und appelliert für Body-Positivität.
Das Wichtigste in Kürze
- Plus-Size-Model Ashley Graham übt Kritik an der Modebranche.
- Laut ihr weigern sich zu viele Designer, Kleider für fülligere Körper zu entwerfen.
- Deshalb muss das Model oft selbst für zusätzlichen Stoff ihrer Kleider bezahlen.
«Tut uns leid, wir können nicht, wir werden nichts für einen fülligeren Körper entwerfen». Solche Sätze muss sich Plus-Size-Model Ashley Graham (36) immer wieder anhören.
Im Interview mit dem «People»-Magazin möchte die 36-Jährige mit Missständen in der Modebranche aufräumen.
Ashley Graham muss selbst in die Tasche greifen
Das Model sei der festen Überzeugung, dass die meisten Designer Interesse hätten, für sie ein Kleid zu entwerfen. Jedoch koste es mehr Geld, Kleidung zu gestalten, die für grössere Körper geeignet wären. So sähe aktuell das System in dieser Branche aus, fährt sie weiter.
Deswegen sehe Ashley Graham sich dazu gezwungen, für zusätzlichen Stoff selbst zu bezahlen. Damit möchte sie Designern mit wenig Vermögen die Möglichkeit bieten, dennoch ein Kleid für sie zu entwerfen. «Das ist einfach so, wie unsere Gesellschaft funktioniert», erklärt das Model.
Das Klassifizierungssystem, wie die Kosten von Stoffen berechnet werden, sei in der Modeindustrie entscheidend für Frauen mit fülligeren Figuren. Doch auf diese Grössen sei ein grosser Teil der Infrastruktur nicht ausgelegt. Als einzige Designerin für diese Grössen nennt Graham die Mitgründerin des Modelabels «Good American», Emma Grede (41).
Angst vor Kommerz-Kampf? Angst vor Körperfett?
Laut dem Plus-Size-Model würden viele Designer im Minusgeschäft landen, wenn sie sich weigern, grössere Körper auszustatten.
«Ist es Fettphobie? Liegt es daran, dass sie Angst haben, so auszusehen, als wären sie dem Kommerz verfallen?», fragt sie sich. «Liegt es daran, dass sie nicht in der Lage sind zu verstehen, was die richtige Abstufung bei verschiedenen Körpertypen ist, wenn es um Brust, Bauch, Po und Cellulite geht? Ich weiss es nicht.»
«Die Dinge haben sich in mancher Hinsicht enorm verändert, andererseits sind sie zum kompletten Stillstand gekommen», fährt sie fort. «Und deshalb werde ich nicht aufhören, über meinen Körper zu sprechen. Und Menschen mit grösseren Grössen zu kleiden, weil das immer noch nicht die Norm ist».