Film-Tipp: Kult-Komödie «The Big Lebowski»

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USA,

In Zeiten wie diesen sehnen wir uns nach Ablenkung. Wie gut, dass es dafür jede Menge passende Filme gibt! Zum Beispiel diese Kult-Komödie.

John Goodman
Die Coen-Brüder stellen zusammen mit John Goodman «The Big Lebowski» auf der 48. Berlinale vor. Foto: Wolfgang Kumm/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die erste Szene mit dem «Dude» lässt einen (kurz) an die Jetztzeit, an die Zeit unter und mit Corona denken: Da schlurft eine sehr entspannte, sehr nach Homeoffice ausschauende und dabei stark derangierte Gestalt durch einen menschenleeren Supermarkt.

Sie trägt nur eine Art Bademantel, Latschen, ein weisses Shirt, Sonnenbrille. Höchst gemächlich nähert sich diese Filmfigur dem Kühlregal, öffnet dieses und nimmt schliesslich einen Schluck aus einer besonders fetthaltigen Milch-Sahnemischung.

Bei dem Dude freilich handelt es sich um niemand Geringeres als die längst ikonisch gewordene Hauptfigur eines Kultfilms: «The Big Lebowski». 1998 gelangte dieser Geniestreich unter der Regie der Brüder Ethan und Joel Coen («Fargo») in unsere Kinos - ein Film, der in Sachen 90er-Jahre-Kultpotenzial vielleicht nur überboten wird von Tarantinos «Pulp Fiction» (startete 1994).

Es geht um einen grossen Loser in dieser sehr schwarzhumorigen Komödie. Um einen grossen, einen der legendärsten Sympathen des US-Kinos. Nein, viel auf die Reihe bekommen hat dieser Mann bisher nicht in seinem Leben. Hat an der Uni einst mehr demonstriert als gelernt, weder Frau noch Kinder, von einem Job ganz zu schweigen. Das kleine Apartment in L.A. müffelt vor sich hin, sein Auto gleicht einem mobilen Schrotthaufen. Selten tut der Dude seinen Joint beiseite, nie aber seinen Lieblingsdrink: den White Russian (mit viel cremiger Sahne!).

Stark beschleunigt aber wird das Hippieleben als eines Tages Gangster auf Lebowskis Teppich stehen und diesen mit Urin besudeln: Die Ganoven haben den Dude mit einem anderen, ungleich wohlhabenderen Lebowski verwechselt. Es geht um viel Geld in diesem 112-Minüter, eine Frau namens Bunny, eine Entführung und viele, viele White Russians.

Besonders schön sind nicht nur all die, teils in Zeitlupe eingefangenen Bowlingszenen, all die Wutausbrüche von John Goodman, der herrlich skurrile Auftritt John Turturros als stets in lila gekleideter «Jesus» - unterhaltend sind auch die Momente, in denen Natur-Gesetze, die Schwerkraft etwa, ausser Kraft gesetzt werden und der Dude über L.A. zu fliegen scheint.

Der Dude übrigens, alias Jeff Bridges, dieser Dude ist im Dezember 70 geworden. Ob's am White Russian liegt, dass Bridges auch im fortgeschrittenen Alter - 2017 etwa in dem Film «Hell or High Water»- noch immer eine so gute Leinwandfigur macht?

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