Ghislaine Maxwell: Opfer zufrieden mit den 20 Jahren Knast

Etienne Sticher
Etienne Sticher

USA,

Ghislaine Maxwell entschuldigt sich vor Gericht bei ihren Opfern. Diese vergeben ihr aber nicht, sie solle im Knast sterben.

Ghislaine Maxwell Jeffrey Epstein
Das FBI präsentiert ein Foto von Ghislaine Maxwell mit Jeffrey Epstein. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Ghislaine Maxwell muss 20 Jahre ins Gefängnis.
  • Ihre Opfer bezeichnen die Entschuldigung als «hohl».
  • Twitter-User fordern die Veröffentlichung der Kundenliste von Maxwell und Epstein.

Ghislaine Maxwell (60) muss für ihre Rolle im Missbrauchssystem von Jeffrey Epstein (†66) 20 Jahre ins Gefängnis.

Vor Gericht richtete sie sich an die Opfer, es tue ihr leid um den Schmerz, den sie erlebt hätten. Sie hoffe, dass dies den Opfern ein gewisses Mass an Frieden bringe.

Ghislaine Maxwell
Ghislaine Maxwell bei ihrem Statement vor der Verkündung des Strafmasses. - Keystone

Die Opfer aber halten von der Entschuldigung nichts: Annie Farmer bezeichnete sie vor dem Gerichtsgebäude gegenüber Journalisten als «hohl». Maxwell habe keine Verantwortung für die Verbrechen übernommen, die sie begangen habe. «Es fühlt sich an, als ob sie wieder versucht, etwas zu ihrem Vorteil zu nutzen.» Sie interessiere sich überhaupt nicht für den Schaden, den sie verursache, so der Vorwurf Farmers an ihre Peinigerin.

Ghislaine maxwell
Annie Farmer, ein Opfer von Ghislaine Maxwell und Jeffrey Epstein. - keystone

Auch die Britin, die unter dem Pseudonym «Kate» ausgesagt hat, macht Maxwell nochmals Vorwürfe: «Ihr Mangel an Reue und ihre eklatante Weigerung, Verantwortung für ihre Verbrechen zu übernehmen, ist ihre letzte Beleidigung.» Maxwell glaube nicht, etwas Falsches getan zu haben, es tue ihr nicht leid, sie würde es wieder tun. Sie sei eine «manipulative, grausame und gnadenlose Person», so «Kate».

Sarah Ransome, die nicht Teil dieses Prozesses war, aber ein Statement abgab, sprach vor dem Gerichtsgebäude: «Ich war bloss ein Sex-Spielzeug mit Herzschlag und Seele», sagt sie über ihre Zeit bei Epstein und Maxwell. «Ghislaine muss im Gefängnis sterben, weil ich in den letzten siebzehn Jahren durch die Hölle und zurück gegangen bin.»

Maxwell
Sarah Ransome (l.) und Elizabeth Stein sind zwei der Opfer von Ghislaine Maxwell und Jeffrey Epstein. - keystone

Maxwell-Opfer Annie Farmer sagte auch, dass sie mit dem Strafmass «sehr glücklich» sei. Ähnlich sieht es die Twitter-Community. Doch diese ist damit noch nicht zufrieden, es wird gefordert, dass auch die Klienten von Epstein und Maxwell bestraft werden.

Twitter-User fordern die Kundenliste von Ghislaine Maxwell

«Ghislaine Maxwell muss für den Verkauf von Kindern an niemanden für 20 Jahre ins Gefängnis», schreibt ein Twitterer sarkastisch. Die Kunden seien zu mächtig und zu gut vernetzt, als dass man jemals herausfinden könnte, wer sie seien, wird spekuliert. Der Maxwell-Fall wird auch mit anderen verglichen: So hätte die Öffentlichkeit jedes Detail des Heard-Depp-Prozesses erfahren, Maxwells Kundenliste bleibe aber geheim.

Ein Twitter-User stellt die 20 Jahre Haft in Relation: Julian Assange muss 175 Jahre ins Gefängnis, weil er Kriegsverbrechen der USA öffentlich gemacht hat.

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