Epstein-Vertraute Maxwell bittet vor Strafmassverkündung um Milde

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USA,

Die des Sexhandels schuldig gesprochene langjährige Vertraute des verstorbenen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein, Ghislaine Maxwell, hat vor der baldigen Strafmassverkündung um Milde gebeten.

Ghislaine Maxwell und Jeffrey Epstein
Ghislaine Maxwell und Jeffrey Epstein - US District Court for the Southern District of New York/AFP/Archiv

Ihre Anwälte reichten am Mittwochabend beim zuständigen Bundesgericht in New York einen Antrag ein, die 60-Jährige zu weniger als 20 Jahren Haft zu verurteilen.

Sie führen an, Maxwell habe in ihrem Leben unter dem negativen Einfluss von zwei Männern gestanden: Ihres Vaters, des 1991 verstorbenen britischen Medienbarons Robert Maxwell, und des Finanzinvestors und verurteilten Sexualstraftäters Epstein, der sich 2019 in einer Gefängniszelle in Manhattan nach offiziellen Angaben das Leben nahm.

«Sie hatte eine schwierige, traumatische Kindheit mit einem herrischen, narzisstischen und fordernden Vater», schreiben die Anwälte. «Das hat sie anfällig für Epstein gemacht, den sie direkt nach dem Tod ihres Vaters kennenlernte. Es ist der grösste Fehler, den sie in ihrem Leben begangen hat.»

Ein New Yorker Geschworenengericht hatte Maxwell Ende Dezember wegen Sexhandels und anderer Straftaten schuldig gesprochen. Die einstige Geliebte und dann über Jahre enge Vertraute und Mitarbeiterin Epsteins soll jahrelang junge Mädchen für den schwerreichen und gut vernetzten Investor rekrutiert haben, die dann von ihm sexuell missbraucht und zur Prostitution gezwungen wurden. Das Strafmass soll am 28. Juni verkündet werden.

Für den Hauptanklagepunkte drohen Maxwell laut Gesetz bis zu 40 Jahre Haft. Die Richtlinien sehen für solche Fälle eine Strafe zwischen rund 24 Jahren und rund 30 Jahren Gefängnis vor. Die zuständige Behörde hat für Maxwell eine Freiheitsstrafe von 20 Jahren empfohlen.

Die Anwälte der 60-Jährigen schreiben nun, die Strafe sollte «deutlich» unter den Richtlinien und auch unter der Behördenempfehlung liegen. Sie führen dabei auch an, Maxwell habe sich weder vor noch nach ihrer Zeit mit Epstein jemals etwas zuschulden kommen lassen. Epstein sei der «Drahtzieher» und Haupttäter gewesen, er habe die Verbrechen zu seiner «persönlichen Befriedigung» organisiert. Maxwell stelle derweil keine Gefahr für die Gesellschaft dar, sie drohe auch nicht erneut straffällig zu werden.

Der bereits 2008 wegen Sexualverbrechen verurteilte Epstein war im August 2019 nach einer erneuten Festnahme tot in seiner New Yorker Gefängniszelle gefunden worden. Nach Angaben der Behörden nahm der Multimillionär sich das Leben.

In den Missbrauchsskandal war auch der britische Prinz Andrew verstrickt. Er einigte sich kürzlich aussergerichtlich mit einer Frau in den USA, die ihm vorwarf, sie als Minderjährige sexuell missbraucht zu haben.

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