Harvey Weinstein drohen 140 Jahre Gefängnis
Das Wichtigste in Kürze
- Die Justiz ist weiterhin mit der #metoo-Bewegung beschäftigt.
- Gleich vier wichtige Prozesse finden diesen Monat in den USA statt.
- Harvey Weinstein muss sich bereits seinem zweiten Prozess stellen.
Er war der Anfang der #metoo-Bewegung: Harvey Weinstein (70) und den Artikel über ihn in der «New York Times». Diese Wochen müssen sich drei beschuldigte Hollywood-Stars dieser Bewegung vor Gericht verantworten. Doch auch Filmproduzent Weinstein wird erneut von der Justiz unter die Lupe genommen.
Harvey Weinstein in zweitem Prozess
Kommenden Mittwoch beginnt zudem in Los Angeles die Auswahl der Geschworenen für den zweiten Strafprozess gegen Weinstein. In den elf Anklagepunkten geht es um Vorwürfe von fünf Frauen in einem Zeitraum von 2004 bis 2013.
Ihm drohen bis zu 140 Jahre Gefängnis, wenn er in allen Anklagepunkten verurteilt wird. Weinstein verbüsst derzeit eine 23-jährige Haftstrafe wegen diverser Sexualvergehen, zu der er 2020 verurteilt worden ist. Gegen das Urteil hat er Berufung eingelegt.
Spacey nicht nur in den USA angeklagt
Am Donnerstag hat zudem der Prozess vor dem Bundesgerichtshof gegen Kevin Spacey (63) in New York begonnen. Sein Schauspielkollege Anthony Rapp (50) beschuldigt ihn 2017, sich 1986 bei einem Treffen in Spaceys Haus übergriffig verhalten zu haben. Damals war Rapp 14 Jahre alt. Laut US-Medien fordert der angeblich Geschädigte 40 Millionen Dollar von Spacey.
Es ist das erste Mal, dass Spacey vor einer Jury stehen wird. Mehr als 20 Männer werfen dem Schauspieler sexuelles Fehlverhalten vor. Auch in Grossbritannien droht ihm ein Strafverfahren.
Vor einem Gericht in London hatte sich der Schauspieler im Juli für unschuldig erklärt. Spacey erschien persönlich zu der Anhörung. Der Prozess soll im kommenden Juni beginnen.
Vorwürfe von drei Frauen gegen Masterson
Im selben Gerichtsgebäude wie Harvey Weinstein muss sich auch Schauspieler Danny Masterson (46) nächste Woche seinem Prozess stellen. Drei Frauen behaupten: Sie hätten den «Die wilden Siebziger»-Star über Scientology kennengelernt und wären Anfang der 2000er von ihm vergewaltigt worden. Im Falle einer Verurteilung droht eine Höchststrafe von 45 Jahren bis zu lebenslanger Haft.
Verzögerung von Haggis-Prozess
Ein weiterer Fall, der am 17. Oktober startet, betrifft den mit dem Oscar ausgezeichneten «Crash»-Regisseur Paul Haggis (69). Die Filmpublizistin Haleigh Breest behauptete 2017, Haggis wäre 2013 nach der Premiere des Films «Side Effects» übergriffig geworden.
Der Fall hat sich unter anderem aufgrund der Pandemie so lange verzögert. In der Zwischenzeit haben vier weitere Frauen Anschuldigungen vorgebracht, drei zur Unterstützung von Breests Klage. Eine Britin behauptet zudem, Haggis habe sie im Juni bei einem Filmfestival in Italien vergewaltigt.