Skandal um sexuelle Übergriffe bei «Voice of Holland»
Grosse #MeToo-Affäre bei der niederländischen Casting-Show. Frauen wurden betatscht, mussten sich anzügliche Bemerkungen anhören und fühlten sich bedroht. Jetzt ermittelt die Justiz.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Skandal um sexuelle Übergriffe bei der Casting-Show «The Voice of Holland» hat die niederländische Justiz strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet.
Nach Anzeigen von fünf Frauen seien Ermittlungen gegen vier Beteiligte der Show wegen möglicher Sexualdelikte eingeleitet worden, teilte die Staatsanwaltschaft in Amsterdam am Montag mit. Die Polizei werde in der kommenden Zeit eine sorgfältige Untersuchung durchführen und Zeugen sowie die Verdächtigen befragen.
Junge Frauen berichten von Übergriffen
Dutzende von meist jungen Frauen hatten im Januar im öffentlich-rechtlichen Fernsehen von sexuellen Übergriffen in der Show berichtet und beschuldigten den Bandleader, den Coach und einen Regisseur. Eine junge Kandidatin der Show warf dem prominenten niederländischen Rapper Ali B. vor, er habe sie zum Sex gedrängt und seine Machtposition ausgenutzt.
Der Skandal um die Castingshow ist die bisher grösste #MeToo-Affäre in den niederländischen Medien. Der Rapper wies die Vorwürfe zurück. Der Medien-Unternehmer und langjährige Produzent, John de Mol, hatte sich schockiert geäussert. Der TV-Sender RTL Nederland setzte die Show vorerst ab und kündigte eine Untersuchung an.