Harvey Weinstein: Gericht hebt Urteil gegen Ex-Hollywood-Mogul auf
Überraschende Wende: Ein New Yorker Gericht hat das Urteil gegen Filmproduzent Harvey Weinstein wegen Sexualverbrechen aufgehoben.
Das Wichtigste in Kürze
- Harvey Weinstein wurde im Jahr 2020 zu 23 Jahren Haft verurteilt.
- Dies unter anderem wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung.
- Nun gab ein Gericht in New York der Berufung des 72-Jährigen statt.
Ein Gericht in New York hat die historische Verurteilung des ehemaligen Filmmoguls Harvey Weinstein wegen Sexualverbrechen aufgehoben. Es wurde ein neues Verfahren angeordnet.
Im März 2020 wurde der Ex-Filmproduzent zu 23 Jahren Haft verurteilt. Eine Jury hatte ihn davor unter anderem wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung schuldig gesprochen.
Die Strafe sei eine «Warnung an alle Sexualstraftäter und gewalttätigen Partner in allen Bereichen der Gesellschaft», sagte der damalige Bezirksstaatsanwalt Cyrus Vance. Zahlreiche der insgesamt mehr als 80 Frauen, die Weinstein sexuelle Übergriffe vorwerfen, zeigten sich dankbar und erleichtert.
Doch nun die Wende: Die Richter gaben am Donnerstag in einer überraschenden Entscheidung der Berufung des 72-Jährigen statt, wie aus einem Gerichtsdokument hervorging.
«Wir kommen zu dem Schluss, dass das erstinstanzliche Gericht fälschlicherweise Zeugenaussagen über nicht angeklagte, mutmassliche frühere sexuelle Handlungen gegen andere Personen als die Kläger der zugrunde liegenden Straftaten zugelassen hat», schrieb der zuständige Richter.
Vorwürfe gegen Harvey Weinstein lösten MeToo-Bewegung aus
Die Vorwürfe gegen Harvey Weinstein, veröffentlicht erstmals im Herbst 2017 von der «New York Times» und dem Magazin «New Yorker», lösten die MeToo-Bewegung aus. Überall auf der Welt erkannten viele Frauen und auch einige Männer ihre eigenen Geschichten in denen der mutmasslichen Weinstein-Opfer wieder – sie begannen, diese Geschichten unter dem Schlagwort «Me too» («Ich auch») zu sammeln.