Hurrikan «Milton» bedroht US-Wahlkampf für Harris
Der Hurrikan «Milton» könnten die letzten Wahlkampftage entscheidend beeinflussen und Kamala Harris einen Strich durch die Rechnung machen.
Der US-Präsidentschaftswahlkampf betritt gewissermassen eine neues Schlachtfeld –Das Terrain heisst «Milton». Dieser Hurrikan der Kategorie 5 hat bereits begonnen, seine Finger in die Politik zu stecken.
Und dies, obwohl er noch nicht auf das Festland getroffen ist, wie es das «Handelsblatt» berichtet.
Präsident Joe Biden hat seine Deutschlandreise verschoben, während er sich auf die Ausrichtung der staatlichen Ressourcen für den Sturm vorbereitet. Dieser dürfte laut Meteorologenprognosen Windgeschwindigkeiten über 280 Kilometer pro Stunde erreichen.
Harris kämpft auch gegen das Wetter
Scheidender Präsident Biden und seine Vizepräsidentin Kamala Harris stehen zudem inmitten des Wirbels. Sie teilen das politische Rampenlicht mit dem aufziehenden Sturm.
Es ist nämlich Harris, die demokratische Spitzenkandidatin, die in den letzten Wochen des Wahlkampfes unter besonderer Beobachtung steht. Ungeachtet des winkenden Sturms ändert Harris aber ihren bereits festen Zeitplan nicht ab.
Sie besucht weiterhin die Medien, um ihre Stellung zu aktuellen Themen wie Abtreibung und Einwanderung zu verdeutlichen.
Trump fliegt dem Sturm entgegen
Währenddessen scheut ihr republikanischer Gegenspieler, Donald Trump, nicht davor zurück, persönlich nach Florida zu reisen. Das ist jener Bundesstaat, der von Milton schwer betroffen sein dürfte.
Die Wahlkampagne von Trump zeigt sich daher anpassungsfähiger, während er mitten in dem Chaos Führungsstärke demonstriert. Er besuchte Miami, um eine Rede vor der jüdischen Gemeinde zu halten, nur um danach direkt wieder nach Norden zurückzukehren.
Punkt für DeSantis
Unterdessen zog Ron DeSantis, der Gouverneur von Florida, auch im Wahlkampf aus der Hurrikan-Krise Nutzen. Er beklagte etwa die Tatenlosigkeit Harris' in bisher vorangegangenen Sturm-Situationen.
Er lehnte auch ihre Hilfsangebote ab und beschuldigte sie, aus der Naturkatastrophe politischen Gewinn schlagen zu wollen.
Die Bewohner Floridas wappnen sich inzwischen erneut gegen die zerstörerische Kraft eines Hurrikans. Vor nicht allzu langer Zeit hat «Helene» eine grossflächige Verwüstung hinterlassen.
Der jetzige Sturm «Milton» droht jene Gebiete zu treffen, die sich noch nicht von den vorherigen Ereignissen erholen konnten. Die Bürgermeisterin von Tampa, Jane Castor, warnte sogar ausdrücklich, dass ein Verbleiben in den Evakuierungszonen tödlich ausgehen könnte.
Naturkatastrophen als Wahlkampfmittel
Sicherlich ist festzustellen, dass die Zunahme von Naturkatastrophen kurz vor den Präsidentschaftswahlen zur politischen Frage wird. Insbesondere der wirtschaftliche Schaden, der durch die Katastrophen verursacht wird, könnte weitreichende Folgen für die Wahlen haben.
Moody's Risikospezialisten schätzen, dass die Versicherungsschäden bereits zwischen acht und vierzehn Milliarden Dollar erreicht haben. Hinzu kommt, dass die betroffenen Bundesstaaten wichtige Wirtschaftszentren sind.
Trotz des tobenden Sturms geht Harris weiter darauf ein, Trump für seine falschen Aussagen scharf zu kritisieren. Gleichzeitig versucht sie auch, die Öffentlichkeit zu beruhigen.
Vor dem Hintergrund eines sich ständig ändernden Wetters haben jedoch ihre Botschaften bisher wenig Aufmerksamkeit erregt.
Wie die Natur die Politik beeinflussen kann
Stattdessen berichten Nachrichtensender über eine Krisensitzung Bidens und Trumps Kritik an Harris. Nichtsdestotrotz zeichnet sich eine grundsätzliche Linie ab: