Jan Böhmermann erhält weiteren Grimme-Preis

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Deutschland,

Die Grimme-Preise sind nicht mit Geld verbunden, unter Fernsehleuten aber hochbegehrt. Am Dienstag gab das Grimme-Institut bekannt, welche Fernsehproduktionen des vergangenen Jahres es für vorbildlich hält.

Jan Böhmermann bei der Verleihung der 53. Grimme-Fernsehpreise 2017 in Marl. Foto: Henning Kaiser
Jan Böhmermann bei der Verleihung der 53. Grimme-Fernsehpreise 2017 in Marl. Foto: Henning Kaiser - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Kein Grimme-Preis ohne Jan Böhmermann (38): Der in Marl schon mehrfach ausgezeichnete Moderator und Fernsehmacher und sein Team erhalten die begehrte Fernsehauszeichnung in diesem Jahr für «Lass dich überwachen! - Die Prism Is A Dancer Show» (ZDF/ZDFneo).

Thema der im April und November 2018 ausgestrahlten Sendung war der Umgang des ahnungslosen Saal-Publikums mit persönlichen Daten im Internet. Es ist die fünfte Grimme-Auszeichnung für Böhmermann.

Insgesamt zeichnet das Grimme-Institut wie im Vorjahr 16 Produktionen und herausragende Leistungen im Fernsehen aus. 13 von ihnen kommen aus den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, 3 von privaten Anbietern. Darunter sind zwei Serien: «Hackerville» (HBO Europe/TNT Serie) und «Beat» des Streaming-Anbieters Amazon Prime Video. Die Preise werden am 5. April im Theater Marl verliehen.

Geehrt wird unter anderem die Sketch-Comedysendung «Kroymann» (RB/SWR/NDR) mit der Schauspielerin Maren Kroymann. Sie parodiert darin immer wieder sich selbst und ihren Beruf. Die Sendung sei wohltuend, lobte die Jury. «"Kroymann" setzt entgegen des Zeitgeists auf die leisen Töne, die feinen Melodien.» Bereits im vergangenen Jahr hatte die Sendung die zuständige Kommission begeistert - und der mittlerweile 69-Jährigen einen Grimme-Preis eingebracht.

Zum ersten Mal vergaben die Grimme-Leute in der Kategorie Kinder & Jugend einen Spezial-Preis. Er geht an den Autor und Regisseur Marco Giacopuzzi für seine «sensible und berührende Umsetzung von Beiträgen zur Reihe "Schau in meine Welt"» (HR). Die Jury hob drei Reportagen hervor, in denen der Umgang mit einer chronischen Krankheit, das Leben mit einer Behinderung sowie die Krankheit Depression thematisiert werden. Einen Spezial-Preis erhält auch das «Docupy»-Reporterteam des WDR für den Dreiteiler der Sendereihe «Die Story: "Ungleichland – Reichtum, Chancen, Macht". Die Jury lobte besonders das begleitende Online-Projekt.

Die WDR-Journalistin Isabel Schayani (52) bekommt einen Grimme-Preis für eine «Besondere Journalistische Leistung». Die Jury würdigte die Qualität ihrer Tagesthemen-Kommentare, WDRforyou-Beiträge und Weltspiegel-Moderationen. «Dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen wird oft der Vorwurf gemacht, zu träge zu sein und in einem Elfenbeinturm zu sitzen. Schayani beweist, dass es auch anders geht», hiess es in der Begründung der Jury.

Instituts-Direktorin Frauke Gerlach lobte bei der Bekanntgabe der Grimme-Preisträger am Dienstag in Essen die «Vielschichtigkeit und Aktualität der Themen». Es habe sich in allen Kategorien beobachten lassen, «wie aktuelle Diskurse um Cyberkriminalität, Rechtspopulismus oder soziale Ungerechtigkeit durch mitreissend inszenierte, umfassend recherchierte, aber auch humoristische Geschichten transportiert werden».

Der undotierte Grimme-Preis zeichnet Fernsehsendungen und -leistungen aus, die als vorbildlich bewertet wurden. Er gilt als einer der wichtigsten Preise für Qualitätsfernsehen in Deutschland. Stifter des Preises ist der Deutsche Volkshochschul-Verband. Zur Preisverleihung wird auch die Verbandspräsidentin, die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer, erwartet.

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