Kaiser Akihito in Japan zum Thronjubiläum geehrt
Das Wichtigste in Kürze
- Der beliebte Kaiser Akihito ist in Japan seit 30 Jahren auf dem Thron.
- Aus Gesundheitsgründen wird der 85-jährige Monarch bald abdanken.
Japan nimmt langsam Abschied von seinem beliebten Kaiser Akihito. Seit 30 Jahren sitzt der 85 Jahre alte Monarch auf dem Chrysanthementhron. Bald dankt er aus Gesundheitsgründen ab. Manche machen sich Sorgen um die Institution des Kaisers.
Kurz vor der Abdankung des japanischen Kaisers Akihito hat die Regierung den Monarchen anlässlich seines 30. Thronjubiläums mit einer Zeremonie geehrt.
Zeremonie für Akihito
Man werde «nie vergessen», wie der Monarch Jahrzehnte lang an der Seite seiner Untertanen gestanden habe, sagte Ministerpräsident Shinzo Abe.
Rund 550 Menschen wohnten der Zeremonie im Nationaltheater von Tokio bei. Vor dem Haushofamt auf dem Palastgelände trugen sich derweil Bürger in Gedenkbücher anlässlich des 30. Thronjubiläums ihres Kaisers ein.
Kaiser seit 1989
Seit der Monarch am 7. Januar 1989 den Thron bestieg, hätten er die Beziehungen zwischen Japan und anderen Staaten vertieft, sagte Regierungschef Abe.
Am 1. Mai wird sein ältester Sohn, Kronprinz Naruhito (59), den Chrysanthementhron besteigen.
Nahbar wie kein zweiter
Akihito ist so nahbar wie kein anderer japanischer Kaiser vor ihm. Er ist der erste Tenno, der sein Amt nicht mehr als Gott antrat.
Sein 1989 gestorbener Vater Kaiser Hirohito, posthum Showa-Tenno genannt, hatte am 1. Januar 1946 in seiner sogenannten Menschlichkeitserklärung der Göttlichkeit des Kaisers entsagt.
Kaisertum neu definiert
In seinem Namen war Japan in den Zweiten Weltkrieg gezogen. Sein Sohn Akihito war es, der die Institution des Kaisertums neu definierte. Unermüdlich setzte sich der Monarch zusammen mit seiner Frau, Kaiserin Michiko, für die Menschen seines Landes ein.
Doch Akihitos Gesundheit ist angeschlagen. Im Sommer 2017 gab er in einer seltenen Video-Botschaft zu erkennen, angesichts seiner nachlassenden Kräfte abdanken zu wollen. Das Parlament erlaubte ihm dies per Sondergesetz.