Der schottische Schriftsteller und Lyriker John Burnside ist am Mittwoch verstorben. Er war Preisträger des T.S.-Eliot- und des David-Cohen-Preises.
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Der schottische Autor John Burnside im Oktober 2017 während der Frankfurter Buchmesse. - keystone/EPA/ARMANDO BABANI

Der schottische Schriftsteller John Burnside ist tot. Wie der Verlag Jonathan Cape am Freitag mitteilte, ist der Autor am Mittwoch nach kurzer Krankheit im Alter von 69 Jahren verstorben. Von Burnside stammen Bücher wie «Lügen über meinen Vater», «So etwas wie Glück», «What light there is – Über die Schönheit des Moments» und «Über Liebe und Magie – I Put a Spell on You».

1955 in der schottischen Stadt Dunfermline geboren, studierte er Englisch und Europäische Literatur in Cambridge und arbeitete einige Jahre als Analyst und Softwareingenieur in der Computerbranche.

Sein Leben sei von tiefgreifenden persönlichen Kämpfen geprägt gewesen, bedingt vor allem durch die Erfahrung, Sohn eines alkoholkranken Vaters gewesen zu sein, was er in «Lügen über meinen Vater» und «Wie alle anderen» beschrieben habe, teilte der Verlag mit.

Burnside: «Irrationalität interessiert mich mehr als alles andere»

Burnside erhielt 2011 den in Deutschland vergebenen Petrarca-Preis. Seine Bücher wurden auch in der Sendung «Das literarische Quartett» besprochen. Burnside verfasste Lyrik und wurde mehrfach ausgezeichnet, etwa mit dem T.S. Eliot Prize und dem David Cohen Prize.

Er habe die Fähigkeit gehabt, sowohl die Wunder der natürlichen Welt als auch die alltäglichen Wunder wahrzunehmen und zu beschreiben, teilte Verlagsdirektorin Hannah Westland mit. «Seine Arbeit war mysteriös, aber niemals mystifizierend, ganz im Gegenteil.» Er habe aus dem Merkwürdigen etwas Sinnhaftes gemacht. Ihn zu lesen, sei gewesen, als würde sich die Dunkelheit aufhellen.

Der Fokus seiner Arbeit sei oft das Irrationale gewesen, hiess es in der Mitteilung. Burnside habe mal gesagt, da er quasi verrückt gewesen sei und mit dem Grauen gelebt habe, an das er in dem Moment absolut geglaubt habe, wisse er, dass Rationalität allein nicht ausreiche. «Irrationalität interessiert mich mehr als alles andere: Manchmal ist sie sehr gefährlich, aber sie kann unglaublich schön sein.»

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