Liebhaber für einen Tag

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Deutschland,

Liebesirrungen und -wirrungen und die Freundschaft zweier junger Frauen. Davon erzählt ein französischer Film, der nun auf Arte zu sehen ist.

Gilles (Eric Caravaca) fragt seine Tochter Jeanne (Esther Garrel), was sie eigentlich mit ihrem Leben anfangen möchte – schliesslich hat er es ihr geschenkt. Foto: Guy Ferrandis/SBS Productions/Arte France
Gilles (Eric Caravaca) fragt seine Tochter Jeanne (Esther Garrel), was sie eigentlich mit ihrem Leben anfangen möchte – schliesslich hat er es ihr geschenkt. Foto: Guy Ferrandis/SBS Productions/Arte France - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Liebe kommt und geht.

Manchmal gelingt es, sie festzuhalten. Wie schwierig das sein kann, selbst wenn zwei Menschen sich umeinander bemühen, davon erzählt der Film «Liebhaber für einen Tag». Arte zeigt ihn am Montag (30. September) um 22.05 Uhr.

Die 23-jährige Studentin Ariane (starkes Debüt: Louise Chevillotte) hat ein Date mit einem Kommilitonen. Kurz darauf kehrt sie nach Hause zurück, wo sie mit ihrem Philosophieprofessor Gilles (Eric Caravaca) zusammenlebt. Währenddessen hockt Jeanne (Esther Garrel) weinend vor einer Wohnungstür - ihre grosse Liebe Mateo (Paul Toucang) hat Schluss gemacht. Krank vor Liebeskummer, zieht sie wieder bei ihrem Vater ein - und das ist Gilles. Bei ihm trifft sie auf Ariane, die seit drei Monaten mit Gilles zusammen ist.

Während Jeanne - trotz ihrer Enttäuschung - weiter an die eine grosse Liebe glaubt, flüchtet sich Ariane gerne mal in kurze Affären. Beide werden dabei enttäuscht und enttäuschen andere, und es bleibt lange fraglich, ob Jeanne die schmerzhafte Trennung verkraften kann, und die noch junge Beziehung zwischen Ariane und Gilles trotz ihrer Seitensprünge bestehen bleibt. Nach anfänglichem Misstrauen entwickelt sich zwischen den beiden gleichaltrigen Frauen eine besondere Freundschaft.

Der Regisseur Philippe Garrel («Ein brennender Sommer», «Im Schatten der Frauen») hat seine Tochter Esther (28, «Call Me by Your Name») für eine der beiden weiblichen Hauptrollen besetzt. Das gesamte Geschehen wird von einer weiblichen Erzählstimme kommentiert, deren Identität unklar bleibt.

Ganz nebenbei wird mit patriarchalischen Stereotypen aufgeräumt, etwa dem, dass Männern das Recht hätten, ihre Partnerin zu betrügen, Frauen ihrem Partner jedoch treu bleiben müssten. Wenn schon, dann bitte gleiches Recht für alle.

Es wird gegessen, geheult, geredet, geflucht, geraucht, gestritten und geliebt in diesem angenehm leichten Liebesfilm, der ein wenig an die Werke von François Truffaut erinnert. Er behandelt die Freude und den Schmerz der Liebe auf fast schon unbeschwerte Art, wobei Themen wie Treue (ideelle und körperliche), Affären (längere und kürzere) und Leidenschaft (starke und weniger starke) ihren Platz bekommen.

«Liebhaber für einen Tag» ist in fast poetischen Schwarz-Weiss-Tönen gedreht, was vielen Szenen - in der Wohnung oder im Café - einen ganz besonderen Charme verleiht, mal auf sehr elegante, mal auf etwas derbere Weise. Dazu gibt es sparsam eingesetzte Klaviermusik und Platz für längere Einstellungen. Alles wird ruhig erzählt - sehr französisch, sehr sinnlich, und überraschend bis zum Schluss.

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