«Living»: Bill Nighy zwischen Verbitterung und Lebensfreude

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Deutschland,

Für seine Rolle in «Living» wurde Bill Nighy für einen Oscar nominiert. Er spielt einen Mann, der nach einer Krankheitsdiagnose merkt, sein Leben bisher nicht wirklich gelebt zu haben. Das will er ändern.

Bill Nighy als Rodney Williams in «Living - Einmal wirklich leben».
Bill Nighy als Rodney Williams in «Living - Einmal wirklich leben». - Ross Ferguson/Sony Pictures/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Was bedeutet es, das Leben wahrhaftig zu leben? Im Drama «Living - Einmal wirklich leben» versucht ein Beamter in den 1950er Jahren nach einer schweren Krankheitsdiagnose herauszufinden, wie er den Rest seiner verbleibenden Zeit bestmöglich auskostet.

Bill Nighy («Tatsächlich...Liebe») spielt überzeugend einen frustrierten Mann, der versucht, aus dem Trott auszubrechen. Für den Film war der 73-jährige Brite dieses Jahr für einen Oscar als Bester Hauptdarsteller nominiert.

Beinahe unter Papierstapeln und Akten ertrinkend, arbeitet Rodney Williams (Nighy) täglich im immergleichen Trott des Londoner County Councils. Die Verwaltungsarbeit ist ein Hin- und Herschieben von Anträgen, die nie wirklich bearbeitet werden – Williams selbst ist ein Rädchen im Bürokratieprozess der noch vom Krieg zerstörten Stadt. Nach seiner Diagnose bemerkt er jedoch, dass er bisher nie wirklich gelebt hat. Zuhause wartet Einsamkeit auf den Mann und für die Nachwelt hinterlässt er nicht viel.

Zwischen Neugier und Euphorie

Auf seiner Suche nach dem Wert des Lebens begegnet er einem Fremden (Tom Burke – «The Souvenir») in einem Lokal an der Küste, der ihn in eine exzessive Nacht mitnimmt. In seiner jungen Kollegin Margaret Harris (Aimee Lou Wood – «Sex Education») entdeckt er die pure Euphorie und Lebensneugier. Doch eines Abends kommt dem einst so griesgrämigen Beamten eine Idee, wie er seine Zeit sinnvoll nutzen kann und noch einmal lebendig wird.

«Living» ist ein entschleunigender Film, der mit wenig Aufregung und dafür tiefer Emotionalität zeigt, dass auch ein vermeintlich durchschnittliches Leben mit Leidenschaft gelebt werden kann und Dinge bewegt werden können. Melancholie, Schwermut und Hoffnung werden besonders durch die starke schauspielerische Leistung Nighy's in dem teils drückenden Spielfilm transportiert.

Das Drama von Regisseur Oliver Hermanus ist eine neue Interpretation des japanischen Films «Ikiru» von Regisseur Akira Kurosawa.

- Living, Grossbritannien/Japan/Schweden 2022, 103 Min., FSK 6, von Oliver Hermanus, mit Bill Nighy, Aimee Lou Wood.

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