Museum muss 30.000 Euro für Dalí-Werke in Videoclip zahlen

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Deutschland,

Ein Video mit Werken von Salvador Dalí kommt das Museum Dalí Berlin teuer zu stehen: 30.000 Euro wegen Urheberrechtsverletzungen muss das Kunsthaus zahlen. Nach Ansicht des Oberlandesgerichts München hat es damit noch Glück gehabt.

Salvador Dali
Der spanische Künstler Salvador Dali auf dem Gelände seines Wohnsitzes an der Costa Brava 1968. Zu den mutmasslich gefälschten Künstlern gehört auch er. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Museum Dalí Berlin muss wegen Urheberrechtsverletzungen 30 000 Euro an die Dalí-Stiftung zahlen.

Das Kunsthaus zog am Donnerstag vor dem Oberlandesgericht (OLG) München seine Berufung zurück. Damit gilt das erstinstanzliche Urteil.

Das Museum hatte von Ende April 2011 bis Mitte März 2015 mit einem 31-sekündigen Video bei YouTube auf seine Ausstellung hingewiesen, das knapp 28.000 Mal angeklickt wurde. Darin wurden surrealistische Motive des spanischen Künstlers Salvador Dalí (1904-1989) mit Berliner Sehenswürdigkeiten kombiniert. Auf der Homepage des Museums gab es einen Link zum Video.

Darin waren beispielsweise ein kubistischer Engel am Fernsehturm zu sehen, eine zerlaufende Uhr an der Gedächtniskirche, ein Schmetterling vor der Berliner Mauer und ein Torero neben dem Brandenburger Tor. Der Argumentation, es handle sich nicht um ein Werbevideo - sondern eine Hommage an Dalí, folgte das Gericht nicht. «Es handelt sich nicht um eine selbstlose Ehrung eines grossen Künstlers.»

Insgesamt 13 Dalí-Motive waren nach Gerichtsangaben zu sehen, in 6 davon erkannte das Oberlandesgericht eine Urheberrechtsverletzung. Bei einem Schadenersatz von 30.000 Euro bedeute das 5000 Euro pro Werk, also 1250 Euro pro Werk und Jahr. Damit zahle das Museum rund 100 Euro im Monat für die Verwendung eines Dalí-Werkes. «Das erscheint uns sehr sehr günstig», sagte der Vorsitzende Richter und empfahl dem Museum, die Berufung zurückzunehmen und das Urteil des Landgerichtes zu akzeptieren.

Damit wird nämlich auch die Anschlussberufung der Stiftung, die mindestens 200.000 Euro gefordert hatte, hinfällig. Der Geschäftsführer des Museums, Carsten Kollmeier, folgte dem richterlichen Rat - allerdings zähneknirschend. «Pro Klick einen Euro - ein teurer Spass», sagte er. Seinen Angaben zufolge ist es nicht das erste Mal, dass die Stiftung gegen sein Haus vorgeht. Insgesamt laufen seinen Angaben zufolge fünf Verfahren. «Wir können es nicht nachvollziehen», sagte er. «Wir versuchen, Gutes zu tun - und dann macht man uns das Leben so schwer.»

Das Museum «Dalí - Die Ausstellung am Potsdamer Platz» zeigt seit rund zehn Jahren mehr als 450 Dalí-Exponate aus privaten Sammlungen. Dass ein Münchner Gericht über das Video des Berliner Museums verhandelte, liegt daran, dass das Video bundesweit auf YouTube abrufbar war. Darum konnte sich die Stiftung als Klägerin einen Gerichtsstand aussuchen.

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