Olivia Jones: Das war ihr bisher aussergewöhnlichstes Outfit
Olivia Jones ist für ihre schrillen Kostüme bekannt und lässt sich dabei auch gerne von Katy Perry inspirieren. Ihr bisher aussergewöhnlichstes Outfit trug sie im Dschungelcamp.
In Sachen Kostüme braucht sich Olivia Jones (52) nicht hinter US-Star Katy Perry (37) verstecken. Beide lieben es bunt, schrill und verrückt. Für Lieferando tritt die Drag Queen nun sogar in die Fussstapfen der Sängerin.
Perry ist aktuell in einem Spot für den Lieferdienst in ausgefallenen Outfits zu sehen ist. Auch Jones zeigt sich nun an der Seite von Bambi Mercury, Catherrine Leclery und Tamara Mascara in ganz speziellen Kostümen und schwingt sich sogar auf ein Liefer-E-Bike. «Ich bin ein grosser Fan von Katy Perry», schwärmt Jones im Interview. «Mein Designer-Team und ich haben uns schon öfter von ihren Ideen und Kniffen inspirieren lassen.»
Liebe Olivia, ist das das aussergewöhnlichste Kostüm, das Sie je getragen haben?
Olivia Jones: Oh, da gibt es einige: Ich bin schon mit einem umgeschnallten, fast lebensgrossen Hai aufgetreten, als pinker Oktopus, als Zwei-Meter-achtzig-Zebra. Das ist normal für mich. Deshalb würde ich sagen: Das für meine Verhältnisse aussergewöhnlichste Outfit waren meine Dschungelcamp-Klamotten. Die waren so schlicht, dass ich mich selbst kaum wiedererkannt habe. Und sie stinken bis heute nach den ganzen Ekelprüfungen, die ich machen musste.
Hatten Sie früher mal Aushilfsjobs wie Essen ausfahren, Zeitung austragen oder kellnern?
Jones: Klar. Als ich meiner Familie offenbart habe, dass ich Dragqueen bin und bleiben möchte, musste ich mich ja weitestgehend selbst durchschlagen. Ich habe mir zum Beispiel Geld mit Zeitungen austragen und kellnern dazu verdient. Damals habe ich auch schon die Liebe zur Gastronomie entdeckt.
Ist Katy Perry in Sachen Outfits ein Vorbild für Sie?
Jones: Ich bin ein grosser Fan von Katy Perry. Sie macht tolle Musik, ist eine selbstbewusste Frau, die sich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt und sie hat vor allem einen coolen Humor, der sich auch in ihren Videos und Kostümen immer wieder zeigt. Sie nimmt sich auch nicht zu ernst und liebt genau wie ich die Selbstironie. Und mein Designer-Team und ich haben uns schon öfter von ihren Ideen und Kniffen inspirieren lassen. Da hat sie auch eine echte internationale Vorreiterrolle.
Was ist für Sie das Besondere an der Kampagne von Katy Perry und Lieferando?
Jones: Das ist eine bunte Kampagne, die auf eine coole weltweite Charity-Aktion aufmerksam macht: Man kann Lose kaufen und die schrillen Original-Kostüme von Katy Perry aus dem Lieferando-Spot gewinnen. Alle Einnahmen gehen an die Organisation World Central Kitchen, die Menschen in Krisengebieten mit Essen versorgt. Und als Katy-Fan habe ich natürlich auch schon meine Lose. Wenn ich wirklich eins von den schrillen Outfits gewinne, werde ich alles dafür tun, um da irgendwie reinzupassen. Mein Favorit ist der Salat-Blatt-Body, aber zur Not nehme ich einfach ihren Minirock als Strumpfband. Die Kostüme sind auf jeden Fall so abgefahren, die lassen jedes Dragqueen-Herz höher schlagen.
Welche Stars dienen Ihnen noch zur Inspiration?
Jones: Ich habe mich von vielen Stars inspirieren lassen. Deutschsprachig zum Beispiel von Nina Hagen. Und was Performance, Inszenierung und Unterhaltung mit Haltung angeht auch von Udo Lindenberg. International ist für mich Lady Gaga eine echte Ikone. Aber ich habe auch gleichzeitig versucht, meinen eigenen Weg zu gehen, um so aussergewöhnlich zu ein, dass ich selbst Inspiration für andere sein kann. Ich habe mich dabei immer vom Oscar-Wilde-Motto leiten lassen: Sei du selbst, alle anderen gibt es schon.
Wie lange brauchen Sie im Schnitt, um sich in Olivia Jones zu verwandeln?
Jones: Ein «Olivia Express» geht in circa einer Stunde. Aber dann kann ich mich nur mit grosser Sonnenbrille vor die Tür trauen. Mit Sonnenbrille kann ich beim Augen schminken mehr pfuschen. Normalerweise brauche ich aber für mein leichtes Tages-Make-up zwischen 1,5 und 2 Stunden.
Machen Sie das alles alleine oder haben Sie Unterstützung?
Jones: Ich bin mein eigener Gesichts-Picasso. Ein bisschen Banksy ist auch dabei. Mein Make-up ist über die Jahre gewachsen und akribisch immer weiter ausgefeilt. Das kann ich selber am besten. Und ich muss mich ja optisch auch von anderen Dragqueens unterscheiden. Sonst sagt hinterher noch jemand: Wer von euch ist denn jetzt eigentlich die echte Conchita? (lacht) Bei manchen TV-Produktionen gibt es aber Kolleginnen und Kollegen fürs Touch-up, die in den Werbebreaks die Stuckarbeiten machen, wenn meine Fassade bröckelt. Und ich habe natürlich Hair-Designer, die mich unterstützen. Meine Haare und ich reisen ja oft getrennt an.
Wie viele Kostüme haben Sie mittlerweile im Schrank?
Jones: Genau weiss das niemand. Auf jeden Fall sind es mehrere hundert Teile. Meine Wohnung ist quasi ein einziger Kostüm-Fundus. Das ist alles über die Jahre so ausgeufert, dass ich schon Teile in die Etage über der Olivia-Jones-Bar auslagern musste. Dort ist jetzt mein begehbarer Kleiderschrank, wobei wir «begehbar» sogar wörtlich nehmen: Inzwischen führen wir die Gäste unserer Kult-Kieztouren durch den sogenannten Fummelfundus.
Und wie viele Perücken?
Jones: Das sind auch ähnlich viele, wie die Outfits. Und auch so unterschiedlich! Ich habe immer etwa 20 Stück im Gebrauch und trockne sie auch gerne in meinem Backofen, weil sonst kein Platz ist.
Wenn Ihre Karriere als Dragqueen nicht geklappt hätte, was wäre Ihr Plan B gewesen?
Jones: Seit meiner Jugend habe ich Auftritte und Shows gemacht. Das ist bis heute meine Leidenschaft und ich wusste immer, dass ich nie etwas anderes werden oder machen will. Will sagen: Ich hatte ehrlich gesagt eigentlich nie einen Plan B.