Das Wichtigste in Kürze
- Das «Dschungelcamp» gibt es bereits seit 2004 auf dem deutschen Sender RTL.
- Zum Spielprinzip der Show gehören Prüfungen, Schatzsuchen und die Nächte im Dschungel.
- Der Dschungelkönig, bzw. die Dschungelkönigin erhält eine Siegerprämie von 100'000 Euro.
Der eigentliche Titel «Ich bin ein Star – holt mich hier raus!» wird heute meist zu «IBES» abgekürzt. Daneben ist in den (sozialen) Medien die Bezeichnung «Dschungelcamp» gebräuchlich.
Die Geschichte des Dschungelcamps
Wie schon «Pop Idol» (alias «Deutschland sucht den Superstar») wurde das «Dschungelcamp» vom britischen Sender «ITV» entwickelt.
Eine Reihe von B-Promis verpflichtet sich dazu, insgesamt zwei Wochen in einem abgeschotteten Camp in der australischen Wildnis zu verbringen. Dabei werden sie permanent von Kameras beobachtet.
Die Dreharbeiten fanden ab der 2. Staffel auf einer Farm bei Murwillumbah im Bundesstaat New South Wales in Australien statt.
Auch das deutsche «Dschungelcamp» nutzt diese Farm, während die australische Variante im südafrikanischen Krüger-Nationalpark gedreht wird.
Weitere Drehorte gibt es u.a. im malaysischen Taman Negara-Nationalpark (indische und französische Ausgabe) und in Surinam (niederländische Ausgabe). In vielen Ländern blieb es jedoch bei einer oder nur wenigen Staffeln.
Lediglich in Grossbritannien und Deutschland bleibt die Show ein dauerhafter Quotenrenner und zuverlässiger Schlagzeilenbringer.
Bei der wichtigen Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen erreicht «RTL» seit Jahren stabile Traumquoten von bis zu 40 Prozent.
Das Spielprinzip
Zunächst 10, mittlerweile 12 Teilnehmer, verpflichten sich dazu, zwei Wochen lang in das australische Dschungelcamp zu ziehen. Ihnen wird eine Aufwandsentschädigung gezahlt, die je nach Popularität und Bekanntheitsgrad unterschiedlich hoch ausfällt.
Dazu erhält der spätere Dschungelkönig, bzw. die Dschungelkönigin eine Siegerprämie in Höhe von 100'000 Euro. Zu ihrer eigenen Sicherheit müssen die Teilnehmer vor Beginn der Staffel einen medizinischen und psychologischen Test durchlaufen.
Während der Zeit im Dschungelcamp werden sie dann wie bei «Big Brother» permanent von Kameras beobachtet.
Das Fernsehpublikum bekommt täglich einen Zusammenschnitt der interessantesten Szenen und Dialoge der letzten 24 Stunden zu sehen. Begleitet wird der Zusammenschnitt von sarkastischen Kommentaren der Moderatoren.
Höhepunkt der täglichen Sendung ist jedoch die sogenannte «Dschungelprüfung». Die Zuschauer bestimmen dabei per Telefon-Voting, welcher Prominente die Prüfung(en) absolvieren muss.
Die Auserwählten werden mit besonders ekelerregenden und beängstigenden Situationen konfrontiert. Ziel ist es, Sterne zu sammeln, die für zusätzliche Essensrationen im Camp genutzt werden.
Klassiker unter den Dschungelprüfungen sind Zusammentreffen mit Spinnen, Schlangen und allen möglichen Krabbeltieren. Auch das Verspeisen besonders ekliger Körperteile wie Hoden und Penissen von diversen Tieren steht in jeder Staffel an.
Kann sich jemand nicht überwinden, darf er die Prüfung mit den Worten «Ich bin ein Star, holt mich hier raus!» abbrechen. Allerdings gehen dann alle bereits gesammelten Sterne verloren und die Gruppe bekommt nur eine Grundversorgung zum Essen.
Der Dschungelkönig
Für die Teilnehmer geht es vor allem darum, sich die Sympathien der Fernsehzuschauer zu sichern. Denn: Unsympathische Kandidaten werden weit häufiger per Telefon-Voting für die Dschungelprüfungen ausgewählt.
In der zweiten Hälfte der Staffel entscheiden die Zuschauer dann auch, welche Promis das Camp verlassen müssen. Täglich muss der Promi gehen, der die wenigsten Anrufe erhält.
Zum Finale bleiben dann noch drei Teilnehmer übrig, aus denen der/die Dschungelkönig/in des Jahres gewählt wird. Diese Person darf sich über eine Siegesprämie von 100'000 Euro freuen.
Die Psychologie des Dschungelcamps
Begleitet wird die zweiwöchige Staffel von grossem Medienrummel. Für viele C-Prominente der Boulevardpresse ist das Dschungelcamp eine Chance, ihren Bekanntheitsgrad zu erhöhen.
Halbvergessene Stars von früher bringen sich wieder ins Gespräch und hoffen auf einen erneuten Karriereschub. Tränenreiche Enthüllungen in den Medien werden ebenso begierig aufgenommen wie hitzige Zickenkriege und aufblühende Romanzen. Das von Kameras begleitete Treiben und die mediale Berichterstattung liefern umfassenden Gesprächsstoff.
So ist das «Dschungelcamp» heute eine der wenigen Fernsehsendungen, die noch in Büros und im Freundeskreis diskutiert wird. Dies führt wiederum dazu, dass weitere Zuschauer einschalten, die mitreden wollen.
Aus Dschungelcamp wird Dschungelshow
Bedingt durch die Corona-Pandemie musste das Dschungelcamp 2021 eine Änderung erfahren. Diverse Ausweichorte wie Wales in Grossbritannien mussten wegen des erneuten Lockdowns entfallen. Doch nicht nur der Drehort änderte sich.
Im Oktober wurde berichtet, dass das «Dschungelcamp 2021» ausfallen wird. Kurz darauf äusserte sich allerdings «RTL»-Chef Jörg Graf und gab Entwarnung.
Aus dem «Dschungelcamp 2021» wurde die «Dschungelshow». Zur Neuauflage durfte natürlich auch Dr. Bob nicht fehlen, der extra aus Australien eingeflogen wurde. Das Moderatorenteam blieb, wie im Vorjahr schon, aus Sonja Zietlow und Daniel Hartwich bestehen. In der Show wurden für die 15. Staffel vom «Dschungelcamp 2022» passende Camper gesucht.
Umzug nach Südafrika
Auch 2022 veränderte die Corona-Pandemie die Austragung vom «Dschungelcamp». Statt aus Australien übertrug RTL nun aus Südafrika – in der Nähe des Kruger-Nationalparks. Die Moderatoren waren wieder Sonja Zietlow und Daniel Hartwich.
«Ich habe mir selbst ein Bild vor Ort gemacht und wurde sehr positiv überrascht», sagte RTL-Unterhaltungschef Markus Küttner. Südafrika eigne sich wunderbar für «Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!». «Natürlich bietet uns der neue Kontinent mit seiner nicht minder gefährlichen Flora und Fauna auch viele Möglichkeiten.»
Nachfolger von Daniel Hartwich
Dirk Bach wird wohl ewig einen Platz im Herzen der «Dschungelcamp»-Fans haben. Nach seinem Tod im Jahr 2012 übernahm ab 2013 Daniel Hartwich die Moderation und stand, im Sinne von Dirk, gebührend an der Seite von Sonja Zietlow.
Für die Show im Jahr 2023 mussten sich die Zuschauer auf einen neuen Moderator einstellen. Daniel Hartwich habe zuvor den Wunsch geäussert, das beliebte «Dschungelcamp»-Format zu verlassen. Er gab familiäre Gründe für seine Entscheidung an.
Jan Köppen als Nachfolger
Seit 2023 führt Jan Köppen neben Sonja Zietlow durch die täglichen Live-Shows. Vor seiner ersten Sendung im vergangenen Jahr freute sich bereits, sein Können «Dschungelcamp» unter Beweis zu stellen:
«Endlich Dschungel. Ich dachte, Tante «RTL» klopft nie an und fragt. Aber mal im Ernst: Ich freue mich wahnsinnig auf «IBES», das grösste deutsche TV-Lagerfeuer – und natürlich auf meine hochgeschätzte Kollegin Sonja und das Team von «ITV» Studios. Wird mega, nie wieder frieren im Januar.»