Ornella Muti begleitet Lugner zum Wiener Opernball
Die Absagen vor dem Wiener Opernball liessen Richard Lugner erst verzweifeln. Am Ende haben sie ihn froh gemacht. Mit Ornella Muti scheint der 87-Jährige die perfekte Begleitung gefunden zu haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Sein bisheriger Lieblingsgast war Sophia Loren.
1995 begleitete die Filmdiva Richard «Mörtel» Lugner zum Wiener Opernball - und verzückt den Unternehmer bis heute. Vieles spricht dafür, dass die italienische Schauspielerin Ornella Muti den 87-Jährigen nun in ähnlicher Weise um den Finger gewickelt hat.
Der gemeinsame Auftritt in einem der Kinosäle von Lugners Einkaufszentrum in Wien am Mittwoch glich einer Szene aus einer Romanze: Beide strahlten um die Wette und teilten mehr als artig Komplimente aus. «Sie ist eine starke Lady», sagte Lugner über seinen Ersatzgast. «Er ist sehr berühmt», meinte Muti. Der 87-Jährige sah bei der Präsentation seines Opernball-Gasts selten so glücklich aus. Und Muti hatte sein Herz allein schon durch ihr sehr gutes Deutsch gewonnen.
«Ich übe nicht», sagte die mehrsprachige 64-jährige Tochter einer Deutschbaltin. Muti ist als kleines Kind in der Schweiz aufgewachsen und in Italien in eine deutsche Schule gegangen. Bei der Pressekonferenz vor dem Besuch des Wiener Opernballs am Donnerstagabend parlierte Muti auch kritische Fragen in bestem Deutsch und Englisch.
Die Frage, ob sie sich als Ersatzgast fühle, beantwortete sie mit einem breiten Lächeln: «Ich danke Lindsey Vonn sehr.» Die ehemalige Skirennläuferin aus den USA hatte Lugner kurzfristig abgesagt, ebenso ein zweiter, nicht namentlich genannter Ersatzgast. «Die wäre lustig gewesen, aber nicht hochwertig», meinte Lugner wenig charmant über Kandidatin Nummer zwei.
Muti gab sich seit ihrem Eintreffen zahm, interessiert und unkompliziert. Im Gegensatz zum letztjährigen Stargast, dem essenstechnisch sehr wählerischen australischen Model Elle Macpherson, ass sie mit Lugner am Dienstagabend gern Tafelspitz und Sachertorte mit Schlagsahne. Der Unternehmer sei nicht nur sympathisch, sondern auch ein Gastgeber, der viel erkläre, freute sich Muti.
Laut Lugner hat ein deutscher Schokoladenfabrikant geholfen, den Kontakt zum Management von Muti herzustellen und so verhindert, dass der 87-Jährige erstmals seit 1992 ohne Prominenz an seiner Seite in der Loge der Staatsoper sitzt.
Als ein Journalist wissen wollte, wie sich ihr Flug im Privatjet mit der Klimadebatte vertrage, betonte Muti - diesmal auf Englisch - ihr Engagement auch in Umweltfragen. Aber angesichts von Terminen und Verpflichtungen könne man nicht immer aufs Fliegen verzichten. Die Italienerin ist vor allem als Darstellerin in Komödien an der Seite von Adriano Celentano populär geworden. Unter anderem spielte sie in «Der gezähmte Widerspenstige» (1980) und «Gib dem Affen Zucker» (1981) mit.
Die kurzfristige Verpflichtung - Lugner zahlt für den Trip einen Betrag in unbekannter Höhe - war für Muti auch in Sachen Kleidung kein Problem. «Ich arbeite bei meinem Schmuck und meinen Kleidern immer mit denselben Leuten, da bin ich auch auf Zwischenfälle wie diesen vorbereitet», verwies die Schauspielerin auf genügend Garderobe in ihrem Schrank.
Zum Wiener Opernball werden am Donnerstagabend rund 5000 Gäste erwartet. Das Fest in der zum Tanzsaal umgebauten Staatsoper gilt als gesellschaftlicher Höhepunkt des Jahres in Österreich. Lugner plant mit Muti ein «Tänzchen». Die 64-Jährige gab aber zu bedenken: «Ich tanze nie.» Lugner lädt seit fast 30 Jahren prominente Frauen zum Opernball sowie zu einer Autogrammstunde in seinem Einkaufszentrum.