Pedro Sánchez: Altkönig schuldet Spaniern eine Erklärung
Die Ermittlungen gegen den Ex-König Juan Carlos wurden eingestellt. Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez fordert eine Stellungnahme vom früheren Monarchen.
Das Wichtigste in Kürze
- Spaniens ehemaliger König Juan Carlos wies Unregelmässigkeiten in seinen Finanzen auf.
- Alle Ermittlungen gegen ihn wurden von der Generalstaatsanwaltschaft eingestellt.
- Der spanische Regierungschef Pedro Sánchez forderte von Juan Carlos eine Stellungnahme.
Auch wenn es zu keiner Anklage gegen Juan Carlos kommt, haben die Ermittler dennoch «Unregelmässigkeiten» im Finanzgebaren festgestellt. Spaniens Regierungschef fordert nun Antworten vom Ex-König.
Der spanische Regierungschef Pedro Sánchez hat den im Exil lebenden Altkönig Juan Carlos aufgefordert, sich zu äussern. Der 84-Jährige schulde dem spanischen Volk eine Erklärung. Das sagte der Sozialist vor Journalisten auf dem Flug nach Lettland, wie die Nachrichtenagentur Europa Press meldete.
Ermittlungen gegen Ex-König eingestellt
Am Vorabend hatte das Königshaus ein Schreiben des Altkönigs veröffentlicht, in dem dieser seine Absicht bekundet. Er wolle zwar zunächst weiter in Abu Dhabi leben, jedoch «häufiger» auf Besuch in die Heimat kommen. In dem Brief an den Sohn äussert Juan Carlos zwar Bedauern über einige «frühere Ereignisse» in seinem «Privatleben». Dennoch reklamiert er für sich aber auch «legitimen Stolz» auf seinen Beitrag zum demokratischen Zusammenleben Spaniens.
Sánchez reagierte erstmals öffentlich, als die Generalstaatsanwaltschaft alle Ermittlungsverfahren gegen den Altkönig eingestellt hatte. Dabei hatte die Ermittlungsbehörde zahlreiche «Unregelmässigkeiten» im Finanzgebaren des Ex-Königs festgestellt. Wegen der Verjährung oder der juristischen Unantastbarkeit des Monarchen bis zu seiner Abdankung 2014 wurde es nicht zur Anklage gebracht.