Plácido Domingo weist Vorwürfe sexueller Übergriffe zurück

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USA,

Mehrere Sängerinnen und eine Tänzerin werfen dem Opernstar einem Bericht zufolge sexuelle Übergriffe vor. Der reagiert mit einer Stellungnahme - und räumt ein, dass sich gesellschaftliche Regeln geändert hätten.

Plácido Domingo
Das Konzert von Plácido Domingo in der Hamburger Elbphilharmonie soll vorerst wie geplant stattfinden. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der spanische Opernstar Plácido Domingo (78) hat Vorwürfe sexueller Übergriffe zurückgewiesen.

«Die Anschuldigungen dieser ungenannten Personen, die bis zu dreissig Jahre zurückliegen, sind zutiefst beunruhigend und - so wie sie dargestellt werden - unzutreffend», erklärte Domingo in einer Stellungnahme, die der Deutschen Presse-Agentur in New York am Dienstagabend vorlag.

Es sei schmerzhaft zu hören, dass er jemanden verletzt haben könnte oder Unwohlsein verursacht habe, so Domingo weiter. «Ich habe geglaubt, dass all meine Handlungen und Beziehungen immer gewünscht und einvernehmlich waren.» Er erkenne jedoch an, dass sich heutige Regeln und Standards von denen der Vergangenheit unterschieden.

Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur AP haben mehrere Sängerinnen und eine Tänzerin dem Opernstar sexuelle Übergriffe vorgeworfen. Die Frauen berichteten demnach von Umarmungen, von Küssen auf den Mund, von nächtlichen Telefonanrufen und davon, dass Domingo auf private Treffen gedrängt habe.

Betroffene hätten auch von negativen Folgen für ihre Karriere berichtet, nachdem sie sich Domingos Avancen verweigert hätten. Die betroffenen Frauen äusserten sich mit einer Ausnahme anonym. Die angeblichen Übergriffe reichen demnach bis zu drei Jahrzehnte zurück.

Nach den Vorwürfen kündigte die von Domingo geleitete Oper in Los Angeles eigene Ermittlungen an. «Die LA Oper wird externen Rechtsbeistand hinzuziehen, um die entsprechenden Vorwürfe in Bezug auf Plácido Domingo zu untersuchen», teilte eine Sprecherin in einer Stellungnahme mit, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Domingo leitet das Haus als Generaldirektor seit 2003. Das Philadelphia Orchestra, bei dem Domingo im September eigenen Angaben zufolge auftreten sollte, sagte den Konzertabend ab.

Plácido Domingo ist einer der grössten Klassikstars der Gegenwart. Über Jahrzehnte war der Tenor an allen grossen Opernhäusern der Welt zu Gast. Vor einigen Jahren wechselte er ins Baritonfach. Er bestritt als Opernsänger nach eigenen Angaben mehr als 4000 Aufführungen. Im vergangenen Jahr sang er bei den Salzburger Festspielen seine 150. Opernrolle.

Grosse Erfolge feierte Domingo als einer der «Drei Tenöre» zusammen mit Luciano Pavarotti und José Carreras. Als Dirigent leitete er mehr als 500 Opernaufführungen und Konzerte.

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