Rap-Legende Ice Cube wird 50 Jahre alt
Das Wichtigste in Kürze
- Ice Cube etablierte sich in den späten 80ern zur Rap-Legende.
- Heute feiert der Familienmensch seinen 50. Geburtstag.
Es sind die späten 80er Jahre in Los Angeles, die zur brutalen Leinwand für den jungen O'Shea Jackson werden. Die weisse Polizeigewalt gegen Schwarze grassiert, Bandenkriege, Drogen und Armut sind Alltag. Perspektivlosigkeit und Wut sind das Gemisch für die schwarze Protestkultur des Gangsta-Rap. Eines seiner wichtigsten Gesichter ist das von Jackson, der sich Ice Cube nennt. Heute wird die Rap-Legende 50 Jahre alt.
Der Mann, der in den vergangenen zwei Jahrzehnten eher mit Familienkomödien aufgefallen ist, erklärte , woher sein Name eigentlich stammt: Er habe versucht, mit den Freundinnen seines Bruders zu flirten. Der drohte ihm damit, ihn in eine Gefriertruhe zu stecken, bis er ein Eiswürfel sei. «An dem Tag bin ich aus dem Haus gegangen und habe allen erzählt, dass mein neuer Name Cube ist. Nennt mich Ice Cube.»
Ein Pionier des Hip-Hop
Und der Name sollte bald eine Revolution anführen. Als Teil der Gruppe N.W.A. wurde er neben Dr. Dre, Eazy-E, MC Ren und DJ Yella zum Pionier des Hip-Hop an der amerikanischen Westküste. Die zornigen Männer rissen mit ihrem Album «Straight Outta Compton» 1988 die Regeln des Musik-Business ein. Sie rappten raue Texte über Drogen, Sex und die Gewalt der Strasse. Die Jungen stürzten sich auf die Musik, die Alten blieben geschockt zurück.
Doch Ice Cube überwarf sich mit N.W.A. Er machte solo weiter. Sein Debütalbum «AmeriKKKa’s Most Wanted» von 1990 erzählt dicht gewoben die Geschichte eines Jungen aus dem Ghetto. Der Blog «passionweiss» schrieb darüber: «Wie Mike Tyson 1985 kam Ice Cube mit grossen Schwingern in jedem Song und schlug in Sekunden alle k.o.». Auch bei den Folgealben in den nächsten Jahren hielt der Erfolg an.
Ice Cubes Texte wurden nicht nur als besonders intensiv und smart angesehen, sondern überschritten auch immer wieder Grenzen. So wurden ihm teils schwulenfeindliche und antisemitische Sprache sowie Rassismus und Frauenfeindlichkeit vorgeworfen.
Ice Cube startete auch Schauspiel-Karriere
Doch in seiner zweiten Karriere wurde Ice Cube um die Jahrtausendwende herum familienfreundlicher. Eine Reihe von Komödien wie «Sind wir schon da?» (2005) oder «21 Jump Street» (2012) waren genauso flach wie erfolgreich. Ice Cube mag durch sie einen Haufen Geld verdient haben. Er verlor allerdings auch seine einstige Street Credibility, die Anerkennung der Strasse.
Doch er wird wohl auch mit 50 seinen Kurs halten: Ice Cube bestätigte kürzlich, dass sein Skript für einen neuen Teil der Komödienreihe «Friday» fertig sei. Die Dreharbeiten würden bald starten. Mit seinem letzten Album hatte Ice Cube weniger Glück: «Everythang's Corrupt» floppte vergangenes Jahr.