Robbie Williams über seine Biopic: «Exzentrisch und ungewöhnlich»
«Better Man» ist ein ungewöhnlicher Biopic. Dank Special Effects wird Robbie Williams von einem Affen dargestellt.
Am Sonntagabend feierte die Biopic «Better Man» im Kölner Cinedome seine Deutschlandpremiere. Der Sänger Robbie Williams und der australische Regisseur Michael Gracey waren anwesend. Kinostart in der Deutschschweiz ist am 1. Januar.
«Dieser Film ist exzentrisch und ungewöhnlich», liess Robbie Williams die Fans im Kinosaal vor der Premiere wissen. «Es gibt so viele Biopics und ehrlich gesagt ist man davon schon gelangweilt. Sie sind alle so gewöhnlich, weil alle Angst davor haben, die Wahrheit über sich selbst zu erzählen.»
«Ich habe davor keine Angst», spielte Williams auf die zahlreichen Szenen an, die ihn im Laufe seiner Karriere am Boden zeigen. «Allerdings würde sich meine Frau wünschen, dass ich die Klappe halte», lachte der 50-jährige Sänger, der sein Leben im Vorjahr auch in einer vierteiligen Netflix-Doku aufgearbeitet hat und dem Publikum am Ende a cappella ein paar Takte aus seinem Hit «Angels» sang.
Von ärmlicher Kindheit bis zum Durchbruch
In den 1990ern habe niemand über mentale Gesundheit gesprochen, er sei mit seinen Problemen alleine gelassen worden. «Ich hoffe, dass dieser Film den Zuschauern dabei helfen kann zu sehen, dass es jeden treffen kann», so Williams. «Kunst kann heilen. Und ich hoffe, dass dieser Film dazu beiträgt.»
Das autobiografische Filmdrama zeichnet die Reise des Popstars von seiner ärmlichen Kindheit in Stoke-on-Trent über seinen frühen Durchbruch mit der Boyband Take That, anschliessendem Ausstieg und drogen- und alkoholbedingtem Absturz bis zur Wiederauferstehung als Solokünstler («Angels», «Rock DJ») nach.
Auch Williams' private Beziehungen spart der Streifen nicht aus, einen Teil nimmt etwa seine Liaison mit «All Saints»-Mitglied Nicole Appleton ein, mit der er Ende der 1990er Jahre verlobt war. Auch Grabenkämpfe mit Ex-Bandkollegen Gary Barlow oder den Oasis-Sängern Liam und Noel Gallagher werden thematisiert.
Williams wird als Affe dargestellt
Regisseur Gracey, der etwa für den 2018 erschienenen Musicalfilm «The Greatest Showman» über den Zirkuspionier P. T. Barnum mit Hugh Jackman in der Titelrolle verantwortlich zeichnete, lobte nicht nur Williams' Mut, sich als Affe darstellen zu lassen, sondern auch den britischen Schauspieler Jonno Davies, der Williams in dem Streifen verkörpert und bei den Dreharbeiten zahlreiche Sensoren trug, um sich in der Nachbearbeitung in einen Affen zu verwandeln. «Wie bringt man Robs Charisma rüber?», so Gracey. «Das war Jonnos Hürde, aber er hat Szene um Szene abgeliefert.»
Davies zeigte sich sehr angetan von der Zusammenarbeit mit Williams: «Man kann sich Millionen von Videos anschauen, aber wenn man mit Robbie im selben Raum ist, spürt man, dass er die Show für die Menschen macht und nicht für sich selbst», plauderte er über seine Begegnungen mit dem Star. «Besonders freut es mich, dass wir im Film den Robbie zeigen können, wie er hinter verschlossenen Türen ist.»
Dass Robbie Williams als vollkommen real wirkender Affe durch den Film turnt, macht die Technik der Firma Wētā FX möglich, die bereits in Filmen wie «Planet der Affen» oder «Herr der Ringe» angewendet wurde. Die Mimik von Robbie Williams trifft dabei auf das Schauspiel von Jonno Davies, das Computerprogramm erledigte den Rest. Anschliessend synchronisierte Williams die von Davies gesprochenen Dialoge.