Schmerzfreie Geburt dank Hypnose?
Herzogin Kate (36) will ihr Kind unter Hypnose gebären. Auch Promis wie Gisele Bündchen (37) und Jessica Alba (36) schwören auf diese Art der Entbindung. Wir haben dazu den Berner Hypnotiseur Gabriel Palacios befragt.
Das Wichtigste in Kürze
- Immer mehr Schwangere schwören auf die Geburt unter Hypnose.
- Gemäss Hypnotiseur Gabriel Palacios darf der medizinische Blickwinkel nie ausser Acht gelassen werden.
Wie verbreitet ist
Hypnobirthing in der Schweiz
Zunehmend.
In Amerika beispielsweise ist Hypnobirthing jedoch weitaus mehr verbreitet als
in der Schweiz.
Ist die Nachfrage nach
dieser Methode tendenziell steigend?
Ja, die Nachfrage steigt ganz klar. Grund dafür ist wohl, dass immer häufiger durch
Promis durch die Medien kommunizieren, dass Hypnobirthing den
Geburtsvorgang in vielerlei Hinsichten positiv beeinflusst.
Ist das wirklich so?
Hypnobirthing, auf Deutsch Geburtshypnose
bewirkt, dass das Schmerzempfinden mittels Hypnose beeinflusst wird. Man
arbeitet aber auch mit Ängsten hinsichtlich der Geburt oder mit Prägungen, die
die werdende Mutter beispielsweise vom medizinischen Personal, Hebammen oder anderen
Müttern erfahren hat. Prägungen im Sinne von suggestiven Sätzen wie
«Die
Geburt war das Schmerzhafteste, was ich je erlaubt habe!»
Dann sind zusätzlich keine
Schmerzmittel mehr nötig?
Das
kann man so pauschal nicht sagen. Es gibt Erfahrungsberichte von Frauen, die
die Geburt dadurch als Form der Euphorie und so auch vollkommen schmerzfrei
erlebt haben. Jedoch sollte der medizinische Blickwinkel nicht fahrlässig
völlig ausser Acht gelassen werden.
Braucht es dazu eine
spezielle Vorbereitung?
Ja, Hypnosetherapeutin und Klientin sollten im Vorfeld bereits miteinander in
dieser Hinsicht gearbeitet haben, um die Beziehung aufzubauen und auch
Selbsthypnose-techniken zu erarbeiten.
Kann jede Schwangere
diese Methode nutzen?
Grundsätzlich
ja – und dennoch gibt es gewisse Parameter, auf die man ein Auge werfen sollte.
So beispielsweise ob Hinweise für eine mögliche postnatale Depression bestehen,
wie auch ob die Klientin wohlmöglich in einem psychotherapeutischen Verfahren
ist oder war, oder ob das Schmerzempfinden aus notwendigen Gründen nicht
vernachlässigbar sein darf. In solchen Fällen sollten die Fachkräfte am selben
Strick ziehen.
Wann raten Sie von einer
Geburt unter Hypnose ab?
Wenn
eine medizinische, dringliche Empfehlung gegeben wird, die werdenden Mütter in
psychotherapeutischer Behandlung sind (dann nach Rücksprache mit
Psychotherapeut) oder wenn andere Fälle vorliegen, denen man Beachtung schenken
sollte.