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Schmusesänger, Rocker und Kinderstar: Peter Maffay wird 75

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Deutschland,

Auf der Harley begann er zu spielen. Auf der Harley fuhr er aus den ausverkauften Stadien. Am Freitag feiert Maffay seinen 75. Geburtstag.

Peter Maffay
Peter Maffay wird 75. (Archivbild) - imago images/BOBO

Ob ein fast 75-Jähriger wirklich aufs Altenteil muss, wenn er noch die Harley Davidson beherrscht wie ein ganz Junger – das fragten sich viele Fans, die in den vergangenen Wochen Peter Maffay auf seiner Abschiedstour zujubelten. Auf der Harley begann er die Konzerte, auf der Harley fuhr er aus den ausverkauften Stadien. Am Freitag wird Maffay 75 Jahre alt.

Mit dem Tourleben soll nun Schluss sein, nicht aber mit dem Künstlerdasein. Seine fünfte Ehefrau Hendrikje, die 2018 geborene Tochter Anouk und der erwachsene Sohn Yaris sollen die gewonnene Zeit bekommen, sagt Maffay. Ein Karriereende soll das für den noch immer fit wirkenden Sänger aber nicht bedeuten.

«Ich verzichte nicht auf Musik und Konzerte, aber ich brauche nicht mehr diese Tourneen, die Jahre in Anspruch nehmen – ich muss nicht mehr dauernd den wilden Mann geben.» Dies sagte er dem Magazin «Playboy» vor einigen Monaten. Der wilde Mann ist der Typ Maffay, als der er sich seit vielen Jahren präsentiert – ein Rocker mit Liebe zu Motorrad und E-Gitarre.

«Du» wurde Nummer eins und verkaufte sich mehr als eine Million Mal

Wer sich online in die Anfänge von Maffays Karriere zurück begibt, kann da nur schmunzeln. 23 Millionen Mal wurde schon ein Video aus dem Jahr 1970 von «Du» angeklickt – eine klassische Schlagerschmonzette. «Ich hab Dich lieb und ich will Dich immer lieb haben» säuselt der Sänger in sein Mikrofon.

Für ihn war es der Durchbruch in Deutschland. Geboren wurde Maffay am 30. August 1949 als Peter Alexander Makkay in Siebenbürgen in Rumänien als Sohn eines Ungarn und einer Deutschen. Als er 14 Jahre alt war, musste die Familie ihre Heimat verlassen. Die Makkays verschlug es nach Waldkraiburg in Bayern.

Der pubertierende Junge vernachlässigte für sein Hobby Musik die Schule und flog vom Gymnasium. Während die Eltern schimpften, nahm der legendäre Musikproduzent Michael Kunze Maffay unter Vertrag und machte ihn über Nacht zum Star. Schon «Du» wurde eine Nummer eins und verkaufte sich mehr als eine Million Mal. Mit «Es war Sommer» folgte bald darauf ein weiterer Erfolgsschlager.

Rekord: 20 Mal Maffay-Album auf Platz eins der deutschen Charts

Ein Traum – aber nicht der von Maffay. «Am liebsten wäre ich ein wilder Rocker», verkündete er auf dem Höhepunkt seines Schlagererfolgs in der Zeitschrift «Bravo». Dass Maffay auch noch das passende Album veröffentlichte, war die Sensation des Jahres 1979. «Steppenwolf» verkaufte sich 1,6 Millionen Mal – so oft wie vorher keine Platte in Deutschland.

20 Mal stand bereits ein Album von Maffay auf Platz eins der deutschen Charts – ein einsamer deutscher Rekord. Erstaunlich an Maffays Karriere sind allerdings nicht nur diese Zahlen. Erstaunlich ist vor allem, dass er seine tiefen Krisen fast schadlos überstand.

Lungenkrebsdiagnose als Wendepunkt

Ab den 80er-Jahren rutschte Maffay in den Alkoholismus, bis zu drei Flaschen Whisky trank er am Tag. Seine drei ersten Ehen zerbrachen daran. Eine Lungenkrebsdiagnose, die sich im Nachhinein als falsch herausstellen sollte, wurde zum Wendepunkt. Maffay hörte mit dem Rauchen auf, liess den Whisky weg, trainierte seinen Körper.

Das Ende der Exzesse passt zu der Vorbildfunktion, die Maffay inzwischen einnimmt. Schon in den 80er-Jahren entwarf er sein «Tabaluga»-Märchen, das als Musical für Kinder ein Riesenerfolg wurde und eine eigene Marke ist. Die gleichnamige Stiftung betreibt mehrere Häuser in Bayern für Kinder und Jugendliche.

Mit «Anouk», der nach seiner Tochter benannten Kinderbuchreihe, verfolgt Maffay zusammen mit seiner Frau längst ein neues Projekt für Kinder. Im Februar kommenden Jahres startet die Tournee eines Musicals, das die beiden schrieben. Womöglich muss Maffay dann doch auch wieder auf Reisen. Aber dieses Mal nicht mit der Harley.

Kommentare

User #4152 (nicht angemeldet)

"Du" war das Mädchenlied des Jahres, knapp vor "Geh' nicht vorbei" von Christian Anders. Die Jungs verdrehten bloss genervt die Augen.

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