Roboter faszinieren den Menschen schon seit langem. Sind sie Freunde oder Feinde, Helfer oder Zerstörer? Einen ganz eigenen Blick hat die Science-Fiction-Welt. Zu sehen in 250 Objekten der Ausstellung «I Was A Robot» in Essen.
Die Reproduktion "Hard Boiled" von Geoff Darrow und Frank Miller im Museum Folkwang. Foto: Roland Weihrauch/dpa
Die Reproduktion "Hard Boiled" von Geoff Darrow und Frank Miller im Museum Folkwang. Foto: Roland Weihrauch/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Roboter als Helfer des Menschen, der das Leben erleichtert oder als Feind, der uns irgendwann überflüssig macht? Eine Frage, die das Science-Fiction-Genre schon seit Jahrzehnten antreibt, beschäftigt auch die reale Welt bis heute. 
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Die Ausstellung «I Was A Robot» im Museum Folkwang in Essen zeigt frühe Darstellungen seit den 1930er Jahren, in denen man sich die Maschinen noch als klapprige Blechkisten vorstellte. Auf der anderen Seite sind aktuelle PC-Spiele zu sehen, bei denen - zum Verdruss vieler Eltern - junge Gamer in die Rolle zerstörerischer Roboter schlüpfen. 

Zentral geht es um das ambivalente Verhältnis zwischen Mensch und Maschine - gespiegelt in Plakaten, Büchern, Filmen, Musikvideos, Comics, Plattencovern oder PC-Spielen. Arnold Schwarzenegger schaut grimmig mal mit, mal ohne Maschinengewehr als «Terminator» von der Wand. Auch die Kultserie «Star Wars» ist mit der «dunklen Seite der Macht» vertreten. Und mit von der Partie sind Titel des Klassikers «Perry Rhodan», von dem bis heute mehr als 3000 Heft-Folgen erschienen sind. Sammlerstücke aus aller Welt, auch Roboter-Spielzeug oder Masken werden in Essen präsentiert. 

Häufiger Handlungsstrang in den Storys: Der Menschen erschafft den Roboter, der wendet sich gegen seinen Schöpfer. Seelenlos konstruierte Maschinen werden zu Kreaturen, die selbst das Ruder in die Hand nehmen. Die Fantasie der Menschen habe in der schon rund 100 Jahre alten Science-Fiction-Welt eine Fülle von Bilder und Interpretationen hervorgebracht, erläutert Museumsdirektor Peter Gorschlüter am Donnerstag kurz vor der Eröffnung. Und so manche zum Glück harmlose frühe Utopie - wie die eines Saug-Roboters - sei heute längst real geworden.  

Der Raum «Cyberpunk» - hier gibt es Roboter-Geschichten mit «unheilvoller Stimmung» - lenkt den Blick konkret auf den «Einfluss der Computer auf unsere Gesellschaft» heute. Und auf die «Abhängigkeit von Prothesen jeglicher Art, zu der mittlerweile wohl auch das Smartphone gerechnet werden muss», wie das Museum meint.

Die Schau bringt Darstellungen von humanoiden Wesen, Cyborgs, seltsamen Mischgestalten an den Besucher. Der Roboter bekommt auch witziges oder gar künstlerisches Gesicht - etwa in Gestalt eines Komponisten, Musikers oder in der Pose der weltberühmten Skulptur des «Denkers» von Auguste Rodin.

Die Exponate - zu sehen bis zum 15. März - stammen aus einem der weltgrössten Science-Fiction-Museen, dem Maison d'Ailleurs aus der Schweiz. Direktor Marc Atallah betont: Mensch und Roboter seien sich manchmal doch sehr ähnlich - auch Menschen agierten mitunter wie Maschinen nach einem bestimmten Programm. «Und Roboter müssen ihre Funktionen erfüllen, wir Menschen auch.» 

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