Selenskyj-Gattin über Kriegs-Trauma: «Keinem von uns geht es gut»
Olena Selenska ist die Gattin des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Die 44-Jährige hilft ihren Landsleuten, ihre Trauma zu überwinden.
Das Wichtigste in Kürze
- First Lady Olena Selenska will ihren Landesleuten psychologische Hilfe bereitstellen.
- Alle Ukrainer seien vom Schrecken des Krieges geprägt, so Selenska.
Seit vier Monaten ist das Leben der ukrainischen First Lady Olena Selenska (44) nicht wie zuvor.
Ende Februar schritten die russischen Truppen ins Land ein. Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) und seine Familie sehen sich seitdem nur selten. Selenska und ihre Kinder (17 und 9) gelten als Top-Ziel von Wladimir Putins (69) Killern.
Im Gespräch mit der «Vogue», erklärte Olena Selenska kürzlich, warum sie trotz Gefahr nicht ins Ausland flüchtet. Sie werde in der Heimat gebraucht und helfe, wo sie nur könne. Die First Lady versteht sich als Soldatin: «Jetzt sind alle Ukrainer die Armee. Jeder tut, was er kann.»
Olena Selenksa will Kriegs-Traumata heilen
Die ersten zehn Wochen des Krieges habe sie weitgehend im Versteckten gelebt, so Selenska gegenüber «Time». Nun sieht sie sich als Kriegsführerin der anderen Art.
Die Ukrainerin will ihren Landsleuten helfen, die Kriegs-Trauma der vergangenen Monate zu verarbeiten.
Im Mai startete Selenska deshalb eine Initiative, die jedem Ukrainer psychologische Unterstützung zukommen zu lassen soll. Die First Lady bildet Trauma-Berater aus und hat psychologische Hotlines eingerichtet.
Die psychische Belastung durch den Krieg sei überwältigend, so die 44-Jährige. Millionen von Ukrainern würden seit Monaten «Wellen des Schreckens und der Tragödie» hautnah miterleben. Unzählige Familien seien auseinandergerissen worden. «Jeden Tag liest und hört man davon, man saugt es auf, und das hat Auswirkungen», so die Präsidentengattin.
Auch Olena Selenska bleibt vom Kriegs-Trauma nicht verschont. «Jeder von uns, auch ich, hat gespürt, dass unser psychologischer Zustand nicht so ist, wie er sein sollte.»
Nach vier Monaten Krieg hat die First Lady ein trauriges Fazit: «Keinem von uns geht es gut».