Ukraine-Krieg: Selenskyjs Frau musste im Krieg mehrfach flüchten
Als Frau des ukrainischen Präsidenten gilt Olena Selenska als Russen-Ziel Nummer zwei im Ukraine-Krieg. Nun gibt sie in einem Interview tiefe Einblicke.
Das Wichtigste in Kürze
- Olena Selenska (44) ist die Ehefrau des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.
- In einem Interview spricht Selenska von ihrer Flucht und den langen Tagen danach.
Sie ist das Ziel Nummer zwei der Russen im Ukraine-Krieg: Olena Selenska (44), Ehefrau des Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.
In einem neuen Interview spricht sie über den Krieg. Trotz der Warnungen von Nachrichtendiensten habe sie mit einer russischen Invasion der Ukraine nicht gerechnet. «Ich konnte nicht glauben, dass es passieren würde. Ich hatte nicht mal meinen Pass parat», erzählt Selenska in einem Interview mit dem «Guardian».
Trotz Ukraine-Krieg: Selenskyj-Ehefrau will Land nicht verlassen
Am 24. Februar, als Russland den Angriff auf die Ukraine startete, erwachte Selenska aus dem Schlaf. Ihr Mann stand angezogen im Zimmer nebenan und sagte: «Es hat angefangen».
Seit Kriegsbeginn lebt die 44-Jährige zusammen mit ihren Kindern zurückgezogen. Die Ukraine verlassen will sie nicht, darauf bestehe sie. Allerdings sei sie mit den Kindern, der 17-jährigen Oleksandra und dem neunjährige Kyrylo, schon mehrfach umgezogen.
An welchen Orten sich die Familie in den letzten zwei Monaten aufgehalten hat, erzählt Selenska nicht. «Je weniger ich sage, desto sicherer bin ich.»
Über die Gefahr, in der sie und ihre Kinder sich ständig befinden, denke sie nicht zu sehr nach. «Ansonsten würde ich nur paranoid werden», sagt Ukraines First Lady. Ihr Mann habe ihr auch nie von bestimmten Bedrohungen erzählt. Sie sei aber gewarnt worden, dass die Russen von einer Entführung der Familie profitieren könnten.
Familie lebt noch immer getrennt von Selenskyj
Selenska gibt auch einen Einblick in das Familienleben in dieser schwierigen Zeit. Die Kinder seien sehr schnell und gehorsam bei allem gewesen, erzählt die Ukrainerin.
«Wir verbrachten die Zeit vorwiegend mit Warten. Wir haben die Nachrichten angesehen und auf Anrufe gewartet.» Oft habe sie auch die emotionalen Ansprachen von Selenskyj zum Ukraine-Krieg gesehen. «Das war echt, er hatte die Gefühle wirklich, ganz sicher.»
Mit ihrem Mann konnte sie nur manchmal auf speziellen Geräten sprechen. Bei den Gesprächen habe sie in den letzten Wochen keine Stimmungsveränderungen wahrgenommen.
«Ich mache mir keine Sorgen um seine mentale Gesundheit, sondern um seinen körperlichen Zustand. Nach schwierigen Zeiten wird er immer krank», erklärt Selenska. «Sobald er Zeit zum Ausruhen hat, fängt er sich einen Virus oder etwas Ähnliches ein.»
Obwohl sich Selenska und ihre beiden Kinder teilweise in Kiew aufhalten, lebe sie noch immer nicht mit ihrem Mann zusammen. Ab und an sehen aber auch die Kinder ihren Vater. Meist bleibe es aber nur bei flüchtigen Begegnungen zwischen ihr und ihrem Mann.