Slipknot vor Gericht: Nachlass des verstorbenen Drummers erhebt Klage
In der Musikwelt kocht eine alte Kontroverse wieder hoch: Die Band Slipknot wird vom Nachlass ihres verstorbenen Ex-Schlagzeugers Joey Jordison verklagt.
Die Metal-Band Slipknot muss sich erneut mit einem dunklen Kapitel ihrer Vergangenheit auseinandersetzen: Der Nachlass von Joey Jordison (1975-2021), Mitgründer und ehemaliger Schlagzeuger, verklagt die Band rund um Frontmann Corey Taylor (50). Der Vorwurf: Slipknot habe sich an dem Eigentum von Jordison bereichert und seinen Tod ausgenutzt, um unlauter die Plattenverkäufe anzukurbeln.
Was genau ist passiert? 2013 stieg Mitgründer und Schlagzeuger Joey Jordison aus der Metal-Band Slipknot aus – ob freiwillig oder nicht, wurde nie öffentlich vollends geklärt. Fakt ist nur: Der Musiker litt an einer seltenen Rückenmarkserkrankung und konnte sein linkes Bein nicht mehr richtig bewegen.
Die Band stellte sein Aus in der Folge als freiwillige Entscheidung Jordisons dar. Der Drummer widersprach öffentlich und behauptete, dass er skrupellos aus der Band geschmissen worden sei. 2021 starb Jordison überraschend im Alter von nur 46 Jahren im Schlaf.
Slipknot weist die Vorwürfe des Nachlasses von Joey Jordison zurück
In der Klage wird laut Informationen des Portal «TMZ» behauptet, dass sich das 2022er-Album «The End, So Far» nicht gut verkauft habe, weswegen man den Tod Jordisons instrumentalisiert habe, um die Erlöse zu erhöhen. So habe man unter anderem behauptet, dass die Verarbeitung des Todes von Jordison während der Produktion der Platte eine grosse Rolle spielte. Das Album wurde später dem verstorbenen Drummer auch öffentlich gewidmet. All das sei jedoch laut der Klage nur eine Inszenierung.
Taylor und Co. hätten sich auch nicht, wie angegeben, bei der Familie gemeldet, um ihr Beileid nach seinem Tod auszudrücken. Jordison behauptete zu Lebzeiten, dass Slipknot ihn per E-Mail herausgeschmissen hätte. In der Folge hätten sich jedoch Jordison und die verbliebenen Slipknot-Mitglieder darauf geeinigt, dass sein Eigentum – unter anderem sein Schlagzeug-Equipment – ihm zurückgegeben werden solle.
Laut Klage befinden sich jedoch immer noch «mindestens 22 Gegenstände» im Besitz der Band. Darunter auch seine Masken, die die Band bei Live-Auftritten trägt, und seine Adidas-Turnschuhe.
Einige dieser Gegenstände seien auch Teil einer Wanderausstellung, die Slipknot an verschiedenen Orten präsentiert. Slipknot reagierte bereits und bestreitet die Vorwürfe. Die Anwälte der Band beantragten, die Klage abzuweisen.