Stefan Mross: «Es hat gut getan, mal abzuschalten»

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Deutschland,

Die Corona-Krise macht auch vor Schlager-Stars nicht Halt. Stefan Mross musste Dutzende Konzerte absagen und war so oft zu Hause wie noch nie. Im Interview der Deutschen Presse-Agentur spricht er darüber - und auch über sein neues Album mit Liebes-Duetten.

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Stefan Mross und Anna-Carina Woitschack singen über die Liebe. (Archivbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Schlager-Star Stefan Mross und seine Verlobte Anna-Carina Woitschack haben ihr erstes gemeinsames Album auf den Markt gebracht.

Für «Stark wie zwei» haben sie ausschliesslich Duette über das Liebesglück aufgenommen. Im Interview der Deutschen Presse-Agentur erzählt Mross, warum.

Frage: Wie ist denn das, wenn man zusammenlebt und dann auch noch zusammen arbeiten muss?

Antwort: Zusammen arbeiten muss keiner. Es ist sehr selten, dass man zusammen musiziert und dann auch noch privat liiert ist. Ich würde das einen absoluten Glücksfall nennen.

Frage: Gab es bei der Arbeit an der gemeinsamen CD denn gar keine Reibereien?

Antwort: Wenn man 24 Stunden zusammen ist - und auch zusammen arbeitet - bleibt so etwas nie aus. Wenn man eine CD zusammen produziert, die doch immerhin knapp ein Jahr in der Planung war, dann gibt es da natürlich mal die eine oder andere Diskussion über Geschmacksrichtungen, bis dann alles fertig ist. Anfang März sind wir fertig geworden - kurz vor Corona.

Frage: Wie haben Sie den Lockdown erlebt?

Antwort: Wir waren mitten drin in unserer Tournee. Dieses Jahr haben wir rund 60 Konzerte absagen müssen, und wenn man dann als Selbstständiger von heute auf morgen arbeitslos ist, ist das nicht gerade lustig. Aber man kann auch sehr Positives aus dieser Zeit rausholen. Wir haben tolle Dinge gemacht, Privatkonzerte aus dem Wohnzimmer, mit denen wir Tausende Fans erreicht haben. Der Kontakt zu unseren Fans war uns immer sehr wichtig und wir waren bei den Fans inzwischen eigentlich noch näher dran. Wenn Türen zugehen, gehen auch ganz ganz viele neue auf.

Frage: Aber Corona hat Ihre geplante Hochzeit auf dem Gewissen, die wegen der Pandemie ausfallen musste...

Antwort: Ausgefallen ist sie nicht, wir haben uns ja nicht getrennt. Sie wurde ja nur verschoben und wird nachgeholt, sobald die allgemeine Situation das zulässt. Aber einen konkreten Zeitplan haben wir da noch nicht.

Frage: Ihr Album beschäftigt sich ziemlich monothematisch mit der Liebe - und zwar in ihrer schönsten Form: der frischen, glücklichen. Warum so einseitig?

Antwort: In einer Zeit wie dieser möchte man doch nichts von Trennungen hören, wie man sich trennt. Anna und ich sind optimistische Menschen und warum sollten wir denn negative Stimmung verbreiten? Positive Musik ist doch schöner als negative.

Frage: Sie haben zwei Cover-Versionen auf dem Album, singen unter anderem den «Dirty Dancing»-Klassiker «Time of my Life» mit deutschem Text. Wer hatte die Idee dazu?

Antwort: Eigentlich Anna. Sie hat immer den Traum gehabt, das einmal zu singen. Dann haben wir für einen Auftritt bei Carmen Nebel einen deutschen Text dazu genutzt, und es liegt auf der Hand, den Titel dann auch mit auf das Album zu nehmen. Wir haben ihn mit einem echten Orchester aufgenommen.

Frage: Ein musizierendes Orchester kann man sich in Corona-Zeiten kaum vorstellen. Was glauben Sie, wann Sie wieder so arbeiten können wie früher?

Antwort: Ich gehe mal optimistisch davon aus, dass einige Weihnachtskonzerte vielleicht möglich sind. Aber ansonsten wird dieses Jahr nichts mehr passieren. Da muss man der Wahrheit ins Auge sehen. Ich freue mich, dass ich wenigstes mit «Immer wieder sonntags» die Leute inzwischen wieder etwas aufheitern kann.

Frage: Viele Künstler verschieben ihre neuen Alben wegen Corona und weil sie sie in diesen Zeiten nicht richtig promoten können. Sie nicht. Warum?

Antwort: Keiner kann voraussagen, wie lange Corona unser Leben noch beeinflussen wird. Wohin sollen wir das denn noch verschieben? Wir haben viele Abende darüber diskutiert, aber ich denke, wir sind jetzt davon überzeugt, dass die Leute jetzt eine CD wollen. Sie möchten etwas Neues.

Frage: Wie erleben Sie die Corona-Krise bislang privat?

Antwort: Uns geht es genauso wie allen anderen auch. Wir haben keinen Kontakt zu meinen Schwiegereltern und zu meiner Mama gehabt. In der ersten Zeit waren wir ziemlich traurig, weil man es ja nicht kennt, Kontakte einfach so abzubrechen. Uns waren ja allen die Hände gebunden. Aber inzwischen sehe ich wieder Licht am Horizont.

Frage: Viele Menschen haben sich in der Isolation Corona-Kilos angefuttert. Sie auch?

Antwort: Nein, wir waren tatsächlich ziemlich diszipliniert und haben uns viel gesünder ernährt als auf Tournee, weil wir wirklich jeden Tag frisch gekocht haben. Das hat riesigen Spass gemacht. Insgesamt hat es doch auch gut getan - meiner und unserer Gesundheit. Ich war seit 30 Jahren noch nie so lange am Stück zu Hause. Es hat gut getan, mal abzuschalten und ein bisschen runterzufahren.

ZUR PERSON: Als Wunderkind mit der Trompete wurde Stefan Mross berühmt, inzwischen kann er auf eine jahrzehntelange Karriere zurückblicken. Er ist als Schlagersänger und Moderator erfolgreich. In erster Ehe war er mit der Sängerin Stefanie Hertel verheiratet. Inzwischen ist er mit Anna-Carina Woitschack verlobt, mit der er das Album «Stark wie Zwei» aufgenommen hat.

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