«Stimme aus Gold»: Dionne Warwick wird 80

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USA,

Hits wie «I Say a Little Prayer» oder «I'll Never Fall in Love Again», mehr als 100 Millionen verkaufte Alben und Dutzende Preise: Dionne Warwick gehört zu den erfolgreichsten Musik-Stars der USA. Jetzt wird die Sängerin 80 Jahre alt - und ist nicht zu bremsen.

US-Sängerin Dionne Warwick wird 80. Foto: Jan-Philipp Strobel/dpa
US-Sängerin Dionne Warwick wird 80. Foto: Jan-Philipp Strobel/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Selbst die Coronavirus-Pandemie kann Dionne Warwick nicht aufhalten.

Zwar musste die amerikanische Sängerin ihre Tour - angekündigt als die letzte - auf das kommende Jahr verschieben und ihre regelmässigen Auftritte in Las Vegas zunächst absagen.

Doch die Musikerin, die am Samstag (12.12.) 80 Jahre alt wird, verlegte ihre Auftritte kurzerhand ins Internet, gibt Konzerte per Livestream und Interviews per Instagram. 2019 hatte sie gerade noch zwei Alben veröffentlicht und einen Grammy für ihr Lebenswerk bekommen.

Warwick gilt als fleissig, eigensinnig, stur und willensstark - «ein harter Knochen mit einer Stimme aus Gold», wie der «Telegraph» einmal schrieb. So hat sich die Musikerin eine erfolgreiche Weltkarriere erarbeitet: Zahlreiche Grammys und andere Auszeichnungen, Dutzende längst zu Klassikern gewordene Hits wie «I Say a Little Prayer», «I'll Never Fall in Love Again» oder «That's What Friends Are For» und mehr als 100 Millionen verkaufte Alben.

Geboren wurde Warwick 1940 in East Orange, einem Vorort von New York im Bundesstaat New Jersey, in eine Familie von Gospelsängern hinein. Ihre Kindheit sei «wundervoll» gewesen, sagte Warwick jüngst dem «Guardian». «Jede Familie kannte wie selbstverständlich jede andere Familie.» Mit ihrer Schwester, Mutter und Tante sang sie im Chor. Ihre jüngere Schwester Dee Dee wurde später ebenfalls eine bekannte Soulmusikerin.

Die 2012 mit nur 48 Jahren gestorbene Sängerin Whitney Houston war eine Cousine und für Warwick wie «das kleine Mädchen, das ich nie hatte». Kurz bevor Houston tot in einer Badewanne in einem Hotel in Beverly Hills gefunden wurde, ertrunken nach zu viel Alkohol und Drogen, habe sie noch mit ihr telefoniert, erzählte Warwick dem TV-Sender ABC. «Sie war so aufgeregt und fröhlich. Sie hatte doch alles in der Welt, um dafür zu leben.»

Heute will Warwick über die Tragödie nicht mehr sprechen. «Warum? Sie lebt nicht mehr», sagte sie dem «Telegraph». «Wir sollten uns an das erinnern, was sie bekannt gemacht hat: Musik. Das ist ihr Erbe, und nur darüber will ich sprechen.»

Warwicks eigene Karriere begann noch in ihrer Schulzeit, als sie als Background-Sängerin im Harlemer Musikclub «Apollo» einsprang und dem Songwriter-Duo Burt Bacharach und Hal David auffiel. Die drei schlossen sich zusammen und produzierten einen Verkaufsschlager nach dem anderen, zehn Top-40-Hits in acht Jahren. Schon das Debüt «Don't Make Me Over» schaffte es in die Charts. Ihren ersten Grammy gewann sie 1968 für «Do You Know the Way to San Jose». Es folgten Hits wie «I Say A Little Prayer» (1966) und «I'll Never Fall in Love Again» (1970).

Sie tourte um die Welt und berühmte Kollegen wie die Reggae-Ikone Bob Marley und die Schauspielerin Marlene Dietrich wurden zu Freunden. «Sie hat mich behandelt, als ob ich ihre Tochter wäre, und ich habe sie liebevoll "Mama" genannt», erzählte sie einmal dem «Observer». «Sie war eine wundervolle Lady und sie hat mir beigebracht, was Haute Couture bedeutet - sehr zum Leidwesen meiner Steuerberater.»

Die 70er Jahre waren schwieriger für Warwick - mit der Trennung von Bacharach, der Kündigung ihrer Plattenverträge und dem Scheitern von zwei Ehen mit demselben Mann, dem 1983 gestorbenen Schauspieler William David Elliott. Aus dieser Beziehung hat Warwick die Söhne David und Damon, die inzwischen ebenfalls im Musikbusiness arbeiten.

In den 90er Jahren lebte Warwick zeitweise in Brasilien und griff die Klänge des südamerikanischen Landes 1994 auch in dem Album «Aquarelo Do Brasil» auf. Nach Brasilien wolle sie irgendwann auch wieder zurückkehren, sagt Warwick. Zunächst wolle sie weiter auftreten - «solange ich den Menschen das Vergnügen bereite, das sie bei meinen Konzerten zu haben scheinen, und solange ich es so gut mache, wie ich kann». Wenn das nicht mehr möglich sei, dann wolle sie sich «ehrenvoll verabschieden», nach Brasilien. «Das ist mein Paradies. Wenn ich das Showbusiness hinter mir lasse, will ich dort leben.»

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