Tagesschau-Begrüssung jetzt ohne «Damen und Herren»
Millionen Menschen hörten die Worte jahrzehntelang abends um 20.00 Uhr. Nun fallen sie weg. Der NDR richtet sich bei der Entscheidung auch nach den Zuschauern.
Das Wichtigste in Kürze
- Die deutsche Tagesschau ändert seine Begrüssung nach Jahren.
- «Meine Damen und Herren» fällt seit dem 20. November weg.
- Man orientiere sich zunehmend am gesprochenen Wort statt an formeller Schriftsprache.
Die «Tagesschau» ändert ein langjähriges Ritual. Die Formulierung «meine Damen und Herren» in der Begrüssung zu Beginn der täglichen Nachrichtensendung um 20.00 Uhr wird abgeschafft. Der Satz «Guten Abend, meine Damen und Herren, ich begrüsse Sie zur Tagesschau» fiel zuletzt am 20. November, sagte ein Sprecher des NDR der Deutschen Presse-Agentur.
Seit dem 21. November wird demnach die neue Begrüssung gesprochen. Sie lautet «Guten Abend, ich begrüsse Sie zur Tagesschau.» Zuvor hatte die «Bild» berichtet.
Änderung «entspricht dem Wunsch einer zugänglichen Ansprache»
Die Tagesschau orientiere sich bei den Sprechertexten zunehmend am gesprochenen Wort statt an formeller Schriftsprache, heisst es in einem offiziellen Statement des Senders. Das gelte auch für die Begrüssung. Die Veränderung basiere unter anderem auf einer qualitativen Zuschauerbefragung und «entspricht dem Wunsch nach einer authentischen und zugänglichen Ansprache».
Wie lange das «meine Damen und Herren» Bestandteil der Begrüssung war, konnte der NDR-Sprecher nicht sagen. In einer Tagesschau-Aufzeichnung von 1960 etwa sagte der damalige Sprecher Karl-Heinz Köpcke, auch als «Mr. Tagesschau» bekannt, einfach nur «Guten Abend».