Fans der Castingshow «The Voice of Germany» freuen sich auf ein musikalisch anspruchsvolles Finale. Doch die Auftritte der Kandidaten werden heute nicht mehr nur im Fernsehen verfolgt.
«The Voice of Germany»
Die Show gibt es seit 2011. - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit einer klaren Favoritin und erstmals fünf Kandidaten geht die Castingshow «The Voice of Germany» am Sonntag (Sat.1, 20.15 Uhr) ins Finale.
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Claudia Emmanuela Santoso (19) aus dem Team von Sängerin Alice Merton steht für viele bereits als Siegerin fest.

Die Studentin der Musikwissenschaft, die aus Indonesion stammt und seit rund eineinhalb Jahren in München lebt, überzeugte bislang bei allen Auftritten mit einer aussergewöhnlich kräftigen, aber auch gefühlvollen Stimme. Nach dem Halbfinale, bei dem sie Beyoncés Ballade «Listen» sang, meinte Rapper Sido: «Claudia ist die beste Sängerin der Welt.»

Das neunte «Voice»-Finale, das erstmals schon im November gezeigt wird, ist ohnehin musikalisch stärker als in den Vorjahren. Staplerfahrer Erwin Kintop aus Rastatt, der 2013 bereits beim RTL-Pendant «Deutschland sucht den Superstar» mitmachte, überzeugte nicht nur der Coach Rea Garvey mit seiner gefühlvollen Stimme. Auch die Schweizerin Freschta Akbarzada (Team Sido) und Fidi Steinbeck (Team Mark Forster) können gesanglich mithalten.

Die Kandidaten, die am Sonntag mit Stars wie Dua Lipa («New Rules»), Dermot Kennedy («Power Over Me») und Max Raabe («Kein Schwein ruft mich an») auftreten werden, haben erstmals seit Jahren wieder eigene Singles für das Finale eingesungen - in Duetten mit ihren Coaches.

Eine Premiere gibt es beim live aus Berlin ausgestrahlten Staffelabschluss auch: Mit dem 19-Jährigen Lucas Rieger, der gerne mit seiner Mundharmonika Rock'n'Roll-Klassiker aufführt, steht ein Kandidat im Finale, der eigentlich schon ausgeschieden war. Doch Songwriter Nico Santos besorgte ihm durch seine sogenannte «Comeback-Stage» eine neue Chance - in einer eigenen Show, die ausschliesslich im Internet zu sehen war.

Damit wird der Versuch untermauert, neben dem linearen Fernsehpublikum auch Nutzer im Netz zu erreichen. So waren die regulären «Voice»-Folgen, die trotz rückläufiger Quoten noch starke Zuschauerzahlen vorweisen konnten, nach der Ausstrahlung auch beim hauseigenen Streaminganbieter Joyn zu sehen - ohne Werbeunterbrechungen.

«Da Studien zeigen, dass Jugendliche Fernsehinhalte mehr im Internet konsumieren als im traditionellen Fernsehen, ist eine transmediale Ausrichtung von Showformaten für ein jugendliches Zielpublikum unerlässlich», erklärt die Medienwissenschaftlerin Joan Bleicher. So lasse sich eine Zuschauerbindung über Mediengrenzen hinweg erreichen.

Die Auftritte der «Voice»-Kandidaten wurden ausserdem bei YouTube hochgeladen und erreichten dort zum Teil äusserst starke Klickzahlen. Deutliche Gewinnerin ist auch hier Favoritin Santoso. Ihr erster Auftritt mit dem «The Greatest Showman»-Song «Never Enough» wurde bislang über 21 Millionen Mal angeschaut.

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