«Tolle Geschichten» und KI-Stimme: Der Pumuckl ist wieder da
In «Neue Geschichten von Pumuckl» treibt der Kobold an der Seite von Meister Eders Neffen wieder seinen Schabernack. Das Besondere: Die Zuschauer können entscheiden, welche Pumuckl-Stimme sie hören wollen.
Das Wichtigste in Kürze
- Mit neuen Geschichten kehrt der Kultkobold Pumuckl nach mehr als 30 Jahren bald zurück ins Fernsehen - und tritt damit in grosse Fussstapfen.
«Am Anfang war mir das zu heikel», sagte Regisseur Marcus H. Rosenmüller bei der Premiere der Serie in München.
Das Original sei «so grossartig gewesen, mit Gustl Bayrhammer, mit Hans Clarin – das brauchen wir nicht nochmal machen», habe er gedacht. Überzeugt hätten ihn dann die «tollen Geschichten», und dass die Neuauflage eine «grosse Verneigung vor der alten Serie» sein sollte. «Die Energie von Pumuckl ist auf uns rüber gesprungen.»
In «Neue Geschichten von Pumuckl» treibt der kleine Kobold mit den roten Haaren in 13 Folgen wieder seinen Schabernack – diesmal mit Meister Eders Neffen, Florian Eder (Florian Brückner), der die alte Schreinerwerkstatt seines Onkels übernimmt. Gespielt wird Pumuckl dabei von Maximilian Schafroth – Stimme und Schauspiel des bayerischen Kabarettisten dienen als Vorlage für die Animation.
Zuschauer können Pumuckl-Stimme aussuchen
«Ich denke jeder hat einen kleinen Pumuckl in sich drin und ich habe einen Beruf, in dem ich mir diesen inneren Pumuckl bewahren durfte», sagte Schafroth der Deutschen Presse-Agentur. Politisches Kabarett sei schliesslich auch eine Form des Neckens. «Ausserdem habe ich meine Kindheit im Allgäu grösstenteils in der Werkstatt am Hof meiner Eltern verbracht. Ich weiss also, was es für eine erhabene Freude sein kann, Werkzeug zu verstecken.»
Beim Streamingdienst RTL+ haben Zuschauer Ende des Jahres die Wahl, ob sie Pumuckl mit neuer Stimme von Schafroth oder mit der unverkennbaren Original-Stimme des früheren Sprechers Hans Clarin erleben wollen.
Mit Hilfe Künstlicher Intelligenz wird die Stimme Schafroths dabei in die des 2005 verstorbenen Clarin umgewandelt. «Ich bewundere Hans Clarin sehr, er hat dem Pumuckl diese einmalige Seele und diesen rebellischen, liebevollen Charakter gegeben», so Schafroth. Clarins Arbeit habe er in sein Spiel einfliessen lassen.
Brückner: «grosse Verantwortung in diese Fussstapfen zu treten»
Auch Brückner habe sich in seiner Rolle als Neffe Eders von Gustl Bayrhammer inspirieren lassen, der im Original der TV-Serie den Schreinermeister spielte. «Ich habe zumindest versucht ähnliche Momente zu schaffen, in denen man die Vertrautheit zwischen dem Pumuckl und Eder spürt», sagte Brückner. «Und auch die Ruhe, welche Gustl Bayrhammer immer ausstrahlt, trotz des ganzen Schabernacks, habe ich mir immer wieder zum Vorbild genommen.»
Das Original «Meister Eder und sein Pumuckl» nach den Büchern von Ellis Kaut hatte ab 1982 im Ersten die Kinderherzen erobert. Brückner sei selbst mit der Kultserie aufgewachsen und liebe sie noch heute, erklärte der Schauspieler. «Es ist natürlich eine grosse Verantwortung in diese Fussstapfen zu treten. Aber das Original bleibt ja unberührt, die Geschichte wird nur weitererzählt.»
In der Neuauflage spielen neben Schafroth und Brückner auch Ilse Neubauer, Katharina Thalbach und Milan Peschel mit. Ende 2023 sind die Folgen bei RTL+, RTL und SUPER RTL zu sehen.