Urheberrechtsprozess: Ed Sheeran tritt live vor den Geschworenen auf
Ed Sheerans vierter Tag vor Gericht beinhaltete eine Live-Performance und eine ausführliche Darstellung seiner Karriere als Songwriter.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Sänger Ed Sheeran befindet sich derzeit in einem Urheberrechtsprozess.
- Sein Song «Thinking Out Loud» weist Ähnlichkeiten zu einem älteren Hit auf.
- Am vierten Prozesstag verteidigte der 32-Jährige seine musikalischen Fähigkeiten.
Ed Sheeran (32, «Shape of You») muss sich derzeit in einem Urheberrechtsprozess in New York verantworten. Dabei geht es um angebliche Ähnlichkeiten zwischen seiner Single «Thinking Out Loud» und Marvin Gayes Hit «Let's Get It On». Sheeran wurde deshalb auf 100 Millionen Dollar (umgerechnet etwa 90,8 Mio. Euro) verklagt.
Am vierten Prozesstag verteidigte Sheeran seine musikalischen Fähigkeiten. Dabei führte er das Gericht durch seine Entwicklung als Songwriter. Er erzählte, dass er von ein bis zwei Songs pro Tag als Teenager zu neun Songs pro Tag gekommen ist.
«Wenn ein Song länger als einen Tag braucht, lohnt es sich nicht, ihn zu schreiben», sagte Sheeran. Weiter erklärte er, dass seine verschiedenen Hits von verschiedenen Momenten in seinem Leben inspiriert wurden. Er fügte hinzu, dass er allein in dieser Woche zehn Songs geschrieben habe.
Entstehungsgeschichte von «Thinking Out Loud» – und eine Live-Performance
Wie das «People»-Magazin weiter meldet, beschrieb Sheeran die Entstehung von «Thinking Out Loud» als einen «sehr kollaborativen» Prozess. Dies zwischen ihm und Co-Autorin Amy Wedge. Sheeran erinnerte sich, dass er zu dem Song inspiriert wurde. Das, nachdem er Wedge die Akkorde habe «murmeln» hören, als er sich auf das Abendessen vorbereitete.
Damals habe er gewusst, dass sie einen Song dazu schreiben müssten. Der Text wurde von ihren persönlichen Kämpfen inspiriert. Dies, da bei Sheerans Grossmutter Krebs diagnostiziert worden war. Sein «Grossvater» war verstorben und Wedge machte eine Familienkrankheit durch, erzählte er weiter.
Sheeran erzählte dann noch, dass der ursprüngliche Text des Refrains «I'm singing out now» lautete. Dies, bevor er in «I'm thinking out loud» geändert wurde. Dann sang er beide Versionen und spielte die Anfangsakkorde auf seiner Gitarre.
Erste Klage im Jahr 2016
Die Klage wurde von Structured Asset Sales eingereicht. Diese haben 2018 ein Drittel der Anteile an dem Song von der Familie von Gayes Co-Songwriter Ed Townsend (1929-2003) erworben.
Darin wird behauptet, dass Sheerans Hit Elemente direkt von «Let's Get It On» übernommen hat. Erstmals wurde Sheeran 2016 von Townsends Familie direkt wegen des Liedes verklagt. Im darauffolgenden Jahr wurde der Fall abgewiesen, bevor er 2018 wieder aufgerollt wurde.
In der Folge hatte ein Bundesrichter in Manhattan entschieden, dass ein Geschworenengericht erforderlich sei, um den Urheberrechtsfall zu klären. Damit machte er den Weg für weitere rechtliche Schritte gegen den Singer-Songwriter frei.