Version der Ödipus-Sage: «Music» von Angela Schanelec
Man begreift zwar kaum die Handlung, kann sich aber von wunderbaren Aufnahmen hinwegtragen lassen. «Music» von Angela Schanelec erfordert von seinem Publikum vor allem Geduld.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Szenen erinnern eigentlich eher an Gemälde.
Regisseurin Angela Schanelec gewann mit «Music» bei der diesjährigen Berlinale einen Silbernen Bären für das beste Drehbuch, einige Wochen später kommt der Film nun ins Kino. Fragmentarisch wird eine eigene Version der Ödipus-Sage erzählt, verlegt ins Griechenland der 1980er Jahre, ins Heute und ins Berlin der Gegenwart.
Anfangs wird ein neugeborener Junge gefunden, dessen Geschichte man weiterverfolgt. Irgendwann macht er sich eines Totschlags schuldig. Der Film ist eher eine Aneinanderreihung von Momentaufnahmen als eine durchgehende Story. Wer die Ödipus-Sage nicht gut kennt, dürfte sie kaum erkennen können.
Schanelec bietet mit ihrem Film verschiedene Bilder an, die viele Assoziationen an Gedanken und Gefühle zulassen. Das ist für die einen schwierig, für die anderen reizvoll. Vor allem aber erfordert es Geduld. Nicht nur, weil etliche Aufnahmen recht statisch sind. Sondern auch, weil man es aushalten muss, dass sich einem im Film nicht alles sofort erschliesst, manchmal auch gar nicht.