Vor fast 50 Jahren starb Janis Joplin
Janis Joplin gehört zu den grössten Rock-Talenten aller Zeiten. In den 60ern war sie eine Ikone der Hippiekultur. Am 4. Oktober ist ihr Tod genau 50 Jahre her.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Sängerin Janis Joplin gehörte zu den grössten Rock-Talenten.
- Sie überzeugte das Publikum mit einer intensiven, über drei Oktaven reichenden Stimme.
- Sie verstarb vor 50 Jahren an einer Heroin-Überdosis.
Seit ihrem Tod vor 50 Jahren gehört Janis Joplin zu einem Club, dem keines seiner Mitglieder beitreten wollte: dem berüchtigten «Club 27» der prominenten Exzess-Opfer des Rock'n'Roll. Zwischen Juli 1969 und Juli 1971, starben vier der grössten Rock-Talente an den Folgen ihres wilden, ungezügelten Lebensstils. Alle gerade mal 27 Jahre alt.
Neben dem Rolling-Stones-Gitarristen Brian Jones, dem düsteren Songdichter Jim Morrison (The Doors) sowie Saiten-Genie Jimi Hendrix war die am 4. Oktober 1970 gestorbene Joplin lange Zeit die einzige Frau in dem «Club»-Quartett. Nach Ansicht vieler Pop-Verehrer kam 40 Jahre später eine weitere Sängerin hinzu: Amy Winehouse.
«Janis Joplin hat sich nie ausgeruht», schreibt ihre Biografin Holly George-Warren in einer voriges Jahr erschienenen, hochgelobten Lebensschilderung der US-Amerikanerin. Der Autor findet im Wesen dieser belesenen, im Innersten sehr verletzlichen Künstlerin auch Gründe für ihren fatalen Drogenmissbrauch.
Unschön, aber intensiv
Nicht nur wegen der Umstände ihres Heroin-Todes ging die 1943 in Texas geborene Blues- und Rocksängerin in die Musikgeschichte ein. Joplin verfügte über eine bis heute unerreichte, drei Oktaven umspannende Orkanstimme.
Ihr Gesang war nicht schön im herkömmlichen Sinne, aber unfassbar intensiv. «Sie war heiser und kreischte wie eine angeschossene Eule», sagte später ihr Weggefährte Nick Gravenites.
Hinzu kam gutes Timing: Joplin wurde bald nach ihrem Auftauchen in der Szene Mitte der 1960er Jahre zu einer Ikone der Hippiekultur. Und wegen des auf und neben der Bühne zumindest ausgestellten Selbstbewusstseins geriet sie zu einer frühen feministischen Leitfigur.
Janis Joplin verstarb früher als geplant
«Lieber zehn überglückliche, ausgelassene Jahre als 70 zu werden, um in irgendeinem verdammten Sessel dem Fernseher zuzuschauen.» Auch dieses Zitat wird Joplin zugeschrieben. Ihre Zeitspanne des Glücks war dann noch kürzer. «Janis starb an einer Überdosis», meinte später der britische Bluesrock-Kollege Eric Burdon.
Ihr letztes grosses Konzert spielte Joplin in Massachusetts vor 40'000 Fans. Nur wenige Wochen später folgte sie Jimi Hendrix unmittelbar in den Tod. Ihre Asche soll entlang der nordkalifornischen Pazifikküste verstreut worden sein.